So stellt sich das ein Trainer sicherlich vor: Rafael Borré, in den vergangenen Wochen nur Ersatzspieler, durfte sich im DFB-Pokal gegen Darmstadt mal wieder von Beginn an zeigen und ließ sich nicht lange bitten. Der Stürmer spulte eine starke Leistung ab, die er kurz vor dem Pausenpfiff beim 4:2-Sieg gegen den Zweitligisten mit einem Treffer krönte. Borré zeigte daneben durch seinen Willen und Einsatz erneut auf, dass auf ihn trotz geringer Einsatzzeit Verlass ist.
Das wusste im Nachgang auch Cheftrainer Oliver Glasner zu würdigen: „Er war einer unserer besten und auffälligsten Spieler in der Vorbereitung. Nachdem ihm ja eine gewisse Unzufriedenheit angedichtet wurde, habe ich immer gesagt: Das stimmt nicht. Es war heute nicht nur das Tor, sondern auch, wie er wieder gegen den Ball geackert hat – Chapeau!“
Lindstrøm derzeit angeschlagen: Chance für Borré?
Dass der Kolumbianer momentan nur wenig Spielanteile erhält, liegt dementsprechend nicht an mangelnder Leistung, sondern an der starken Konkurrenz: „Er hätte sich das immer verdient. Trotzdem ist Mario Götze in einer überragenden Verfassung und Kolo Muani trifft am Stück. Auch Jesper Lindstrøm trifft im ersten Spiel [nach der Winterpause, d. Red.]. Das ist dann schwierig.“ Zumal da noch Daichi Kamada ist, der je nach Bedarf im zentralen Mittelfeld oder weiter vorne einsetzbar ist.
Die Tür zu einem Einsatz am Wochenende könnte Borré unter Umständen trotzdem noch mal geöffnet werden. Lindstrøm fehlte im Pokal mit einer Verhärtung im Oberschenkel. Sollte er abermals ausfallen – wovon Glasner zuletzt aber nicht ausging –, könnte der Südamerikaner gegen Köln eine weitere Chance erhalten. Doch selbst wenn das nicht der Fall ist, erwartet Glasner keine Unruhe.
„Er ist so ein fantastischer Mensch, dass er das auch akzeptiert und dann, wenn er gebraucht wird, für die Mannschaft da ist“, so der Coach.