Rafael Borré
1. Bundesliga
Fritz öffnet die Tür für vorzeitigen Borré-Ab­gang

Benedetto16

© imagoimages / Jan Huebner

Ob Rafael Borré seinen Leihvertrag beim SV Werder Bremen erfüllt oder vorzeitig seine Zelte an der Weser abbricht, könnte schlicht eine Frage des Geldes werden. Clemens Fritz, Lizenzspielerleiter beim SVW, brachte am Dienstag zwar mehrfach zum Ausdruck, dass der Klub einen Verbleib des Stürmers wünscht, ließ die Tür für einen Abgang aber gleichzeitig einen Spalt weit offen.

Vor einigen Tagen ist durchgesickert, dass der SC Internacional (Porto Alegre) an einem Transfer von Borré arbeitet. Werder hat bereits bestätigt, dass die Spielerberater das Interesse der Brasilianer an den Verein herangetragen haben.

„Ich sage es ganz deutlich: Wir haben kein Interesse, Rafael abzugeben. Er ist für uns ein sehr wichtiger Spieler, der sich hier sportlich und privat eingelebt hat“, erklärte Fritz jetzt. Im Laufe der vergangenen Wochen hat sich die Leihgabe von Eintracht Frankfurt als Sturmpartner von Marvin Ducksch etabliert (zuletzt acht Startelfeinsätze in Folge).

Borré habe ihm signalisiert, dass er sich in Bremen sehr wohlfühlt, verriet der Werder-Funktionär, er habe auch nicht den Eindruck, dass der Kolumbianer Druck aufbauen will. Einem Engagement beim SC Internacional scheint er aber auch nicht abgeneigt zu sein. Es gibt auch Spekulationen über eine schon erfolgte Einigung zwischen ihm und dem Interessenten.


Aktuelle Summen lassen Bremen nicht schwach werden

Schwieriger ist es offenbar auf Vereinsebene. „Fakt ist, dass Rafa einen Vertrag mit uns und Eintracht Frankfurt hat. Das ist in der Gesamtkonstellation nicht ganz einfach.“ Frankfurt könnte das Geschäft mit dem Ligarivalen nicht ohne Weiteres aufkündigen. Ein Wechsel nach Brasilien müsste also beiden Bundesligisten schmackhaft gemacht werden – finanziell.

„Es kann natürlich auch eine Situation eintreten – wenn es für die Frankfurter lukrativ wird, wenn es für uns lukrativ wird –, dass wir darüber nachdenken müssen“, gab Fritz offen zu. Ein solcher Punkt sei noch nicht eingetreten. Als Ablöseangebot steht bisher ein Betrag von 5,5 Millionen Euro im Raum, der auf Frankfurt und Bremen verteilt werden müsste.


Borré steigt später ins Training ein

Andererseits bedeutet diese Gemengelage, dass Werder „keinen endgültigen Riegel“ vor die Sache schiebt. Deswegen haben die Norddeutschen den Stürmermarkt durchaus mit einem Auge im Blick, auch wenn der „keine Priorität“ genieße. Außerdem weiß Werder für den Fall eines Borré-Abgangs im Kader einige Optionen in der Hinterhand (Kownacki, Njinmah, Woltemade).

Zum Trainingsstart im neuen Jahr kann jedenfalls schon mal ohne den Wechselkandidaten geübt werden: Nach seinem Aufenthalt in der Heimat und der damit verbundenen längeren Rückreise steigt Borré erst Mittwoch ins Training ein.