Rafinha
1. Bundesliga
Glücksfall Guardiola

Kristian Dordevic

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Das hätte sich so wohl niemand ausmalen können, auch nicht Rafinha (29) selbst: Nachdem der Brasilianer unter Trainer Heynckes eine enorm untergeordnete Rolle spielte und im Champions-League-Finale 2013 nicht einmal im Kader stand, absolvierte er nach dem Amtsantritt von Pep Guardiola in der Spielzeit 2013/14 wettbewerbsübergreifend 46 Spiele für den Rekordmeister.

Eine Entwicklung, die sich fortzusetzen scheint: In der laufenden Saison stand Rafinha – nach auskurierter Verletzung – seit September in elf von 15 Partien in der ersten Elf.


Von null auf hundert

Kann man den gelernten Rechtsverteidiger deswegen als Stammspieler bezeichnen? "Bei Bayern gibt es keine Stammspieler", entgegnet der seit 2011 an der Säbener Straße unter Vertrag stehende Spieler, denn es gebe immer eine andere Formation. Und doch passt Rafinha offenbar jedes Mal ins entsprechende System. In einer Viererabwehrkette, wie sie letztes Jahr gespielt wurde, besetzte er den rechten Außenverteidigerposten; spielt Bayern hinten mit drei Mann, bildet der technisch versierte Spieler im rechten Mittelfeld das Bindeglied zwischen Offensive und Defensive.


"Da war Philipp Lahm noch auf der rechten Seite, was sollte ich machen?" – Rafinha über seinen Status in der Ära Heynckes

Freilich profitierte Rafinha von der Versetzung Philipp Lahms ins Mittelfeld. Aber mit dem von Coach Guardiola geschenkten Vertrauen ging bei dem Verteidiger auch eine sportliche Weiterentwicklung einher. Seitdem er regelmäßig seine Einsätze bekommt, wirkt Rafinha zweikampfstärker und ballsicherer.

Sind alle Bayern-Spieler fit, könnte Lahm auf rechts wieder ein Konkurrent für Rafinha werden. Da dieser aber noch länger ausfällt und das Personal bei den Bayern ohnehin verletzungsbedingt ausgedünnt ist, sollte der Brasilianer seinen Platz für den Moment sicher haben.