„In dem Moment, in dem die Bayern sagen würden, wir wollen Sie, muss ich mich fragen: Will ich das überhaupt?“. Das sagte Ralf Rangnick in einem erst kürzlich veröffentlichten Interview. Dieser Moment ist offenbar inzwischen gekommen. Der österreichische Verband, für den das Wunschziel des FC Bayern München als Nationaltrainer arbeitet, hat sich jetzt seinerseits geäußert und durchblicken lassen, dass ein Angebot vorliegt. Die Sache soll schnell geklärt werden.
ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel meldete sich am Mittwoch im Gespräch mit dem ORF zu Wort. Rangnick hat ihn und Verbandspräsident Klaus Mitterdorfer am selben Tag über den Bayern-Vorstoß informiert. „Ich denke, es wird in ein, zwei Wochen erledigt sein müssen“, sagte der 57-Jährige.
Für Österreich steht immerhin die Europameisterschaft vor der Tür, die Turniervorbereitung beginnt in wenigen Wochen. „Auch von Bayern München wird es natürlich eine Deadline geben, weil sie auch Bescheid haben wollen“, so Schöttel.
Das Nationalteam wird die EM definitiv mit Rangnick als Coach bestreiten, auch wenn er sich für die Bayern entscheiden sollte. Ganz unproblematisch wäre es jedoch nicht, würde der Fußballlehrer doch mutmaßlich dennoch nebenbei in Bayerns Saisonplanung involviert sein. Schöttel: „Das ist sicher keine optimale Geschichte. Wenn es denn so wäre, werden wir auch das bewerkstelligen.“ Jetzt liegt der Ball bei Rangnick. Er muss eine Entscheidung treffen.
Zur letzten Meldung vom 24. April 2024:
Ralf Rangnick bestätigt Kontaktaufnahme von Bayern München
Der FC Bayern München ist im Zuge seiner Trainersuche auf Ralf Rangnick zugekommen. Dieses ohnehin offene Geheimnis hat der Coach der österreichischen Nationalmannschaft jetzt öffentlich gelüftet.
„Es gab eine Kontaktaufnahme von Bayern München, darüber habe ich auch den ÖFB informiert“, bestätigte der 65-Jährige im Gespräch mit 90minuten.at. Der Fokus, das versicherte er, liege dennoch auf dem Nationalteam und der bevorstehenden EM, weshalb es keinen Grund gebe, „mich intensiv und konkret damit zu beschäftigen“.
Was nicht ist, kann ja noch werden, und zwar dann, wenn der süddeutsche Bundesligist seinen festen Willen nach einer Verpflichtung zum Ausdruck bringt. „Dann muss ich mich fragen: Will ich das überhaupt?“
Finanzielle Fragen stehen laut Rangnick im Hintergrund. Ihm gehe es mehr darum, ob und wie sehr er etwas bewegen kann. „Besteht die Chance, eine Mannschaft zu entwickeln und erfolgreich zu sein? Das treibt mich an. Wenn mich das einmal nicht mehr antreibt, ist es Zeit, in Rente zu gehen.“ Im Zusammenhang mit den Bayern könnte also entscheidend sein, wie viel Einfluss ihm zugestanden wird. Wenn er denn überhaupt will …