Ralph Hasenhüttl
VfL Wolfsburg
Anfragen für Hasenhüttl

Max Hendriks

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Ralph Hasenhüttl durfte mit seinem FC Ingolstadt am Wochenende den wahrscheinlichen Klassenerhalt feiern, 39 Punkte stehen fünf Spieltage vor Schluss nun zu Buche. Nach den aktuellen Berichten könnte man jedoch fast geneigt zu vermuten, dass die kommenden Partien auch seine letzten als Chefcoach in Ingolstadt sein werden.

So wurde bereits über ein intensives Interesse von RB Leipzig berichtet, über Ostern kam es schon zu einem Treffen mit dem RB-Verantwortlichen Ralf Rangnick. FCI-Sportgeschäftsführer Harald Gärtner echauffierte sich bereits über den Kontakt: "Wir halten sowohl den Zeitpunkt als auch die Art der Kontaktaufnahme für sehr unglücklich. Es ist nicht das erste Mal, dass RB Leipzig Grenzen des Erlaubten und des Fair Play übertritt." Von Leipziger Seite dementiert man konkrete Gespräche, es sei nur ein "Erfahrungsaustausch" gewesen.

Sportdirektor Thomas Linke nimmt im "kicker" bei der Kritik eindeutig Hasenhüttl in Schutz: "Ich bin absolut nicht enttäuscht von Ralph." Der Trainer sei in einer Situation, "wo er überlegen muss, wie es für ihn weitergeht. Ich halte es für absolut legitim und nachvollziehbar, dass er einige Gespräche führt, um ein Gefühl zu bekommen, was er will."

"Wir sind in einem regelmäßigen Austausch und möchten gerne mit ihm verlängern. Die nächste Saison planen wir auf jeden Fall mit ihm", sagt Linke. Auch wenn er betont, Hasenhüttl alle Zeit der Welt mit der Entscheidung zu lassen und der Vorstand auf die bis 2017 gültigen Verträge des Trainerteams pocht, scheint ein Abschied möglich.

Hasenhüttl selbst, dem laut "kicker" noch mindestens drei weitere Anfragen aus Bundesliga und Ausland vorliegen, äußert sich zunehmend verhalten zu seiner Zukunft bei den Schanzern: "Ich habe hier in Ingolstadt eine reizvolle Aufgabe. Aber es gibt auch noch andere reizvolle Aufgaben."

Nach dem Aufbau der Mannschaft könnte der Österreicher seine Aufgabe in Ingolstadt als beendet ansehen: "Diese schwerste Arbeit für mich in diesem Verein ist absolut getan. Ich habe noch einen Vertrag hier, aber ich weiß nicht, was in nächster Zeit passiert. Solange ich hier bin, werde ich alles dafür tun, dass dieser Verein Erfolg hat, dazu bin ich zu sehr Profi."


Hasenhüttl nimmt Stellung

In Anbetracht der aufgekommenen Diskussion um seine Person äußerte sich Hasenhüttl auf der heutigen Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel bei Darmstadt 98 vorneweg zur Angelegenheit. Der FCI sei "vor 6 Wochen über all meine Schritte informiert" worden, begann er seine Ausführungen und bestätigte, dass es in der Zwischenzeit "einige Anfragen" gegeben habe und er sich zudem "mit Verantwortlichen anderer Vereine besprochen habe". Stets in Abstimmung mit seinem aktuellen Arbeitgeber.

Wenngleich ihn die Wertschätzung des Vereins sehr ehre, deutete der 48-Jährige mit einer weiteren Aussage– zumindest zwischen den Zeilen – durchaus einen möglichen Abgang nach der Saison an: Im Moment sei die Situation so, "dass alles, was im Sommer passieren könnte, selbstverständlich mit unseren Verantwortlichen intern geklärt, besprochen und vertraulich behandelt wird."