Raphaël Guerreiro
FC Bayern München
Streit mit dem BVB: Por­tugie­sischer Verband besteht auf Abstellung

Nils Richardt

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Zweieinhalb Wochen ist Raphaël Guerreiros letzter Einsatz für Borussia Dortmund mittlerweile her. Seit dem Pokalspiel in Gladbach, bei dem er schon in der 5. Minute mit Wadenproblemen ausgewechselt wurde, konnte der Linksverteidiger zudem auch nicht mehr richtig trainieren.

Wie die Ruhr Nachrichten am Sonntag berichten, ist bei dem 27-Jährigen weiterhin nicht an Fußballspielen zu denken, da er bei Belastung nach wie vor große Schmerzen verspürt. Trotzdem muss er nun zur Nationalmannschaft reisen.

Das bestätigte Sebastian Kehl dem Lokalblatt und äußerte dabei den Unmut der BVB-Verantwortlichen: „Raphaël Guerreiro kann bei uns seit zwei Wochen nicht mit der Mannschaft trainieren. Warum der portugiesische Verband ihn trotzdem anfordert, das erschließt sich uns nicht und wir können das vor dem Hintergrund der Pandemie nicht nachvollziehen“, so der Leiter der Lizenzspielerabteilung.

Dem Bundesligisten sind in der Angelegenheit aber die Hände gebunden, da die Abstellungspflicht auch bei angeschlagenen Spielern greift. Laut Ruhr Nachrichten möchten die Portugiesen sich selbst ein Bild vom Zustand Guerreiros machen und dürfen dies laut FIFA-Reglement auch tun.


Nicht der erste Streit zwischen BVB und FPF

Bei den Schwarz-Gelben dürfte dies nun zu einem mulmigen Gefühl führen, da in der Vergangenheit bereits einige negative Erfahrungen mit der medizinischen Abteilung des Portugiesischen Verbands (FPF) gemacht wurden. Guerreiro fiel mehrfach nach Länderspielpausen aus. Besonders gravierend war ein Vorfall 2017.

Beim Confed-Cup hatte sich Guerreiro damals am Sprunggelenk verletzt und war daraufhin von den Nationalmannschaftsärzten falsch diagnostiziert worden: „Seitens des portugiesischen Verbandes war Borussia Dortmund versichert worden, dass sich der 23-Jährige eine Fußprellung zugezogen habe. Eigene Untersuchungen in Dortmund haben nun ergeben, dass der Fuß des portugiesischen Nationalspielers eindeutig einen Bruch aufweist“, hieß es damals in einer Pressemitteilung des BVB.

Für alle Beteiligten bleibt nun zu hoffen, dass sich eine solche Geschichte nicht wiederholt: „Wir können nur hoffen und erwarten es auch, dass Verbände und Spieler das maximal Mögliche unternehmen, damit die Jungs gesund wieder zurückkehren“, so Kehl.