Die Integration von Raphaël Guerreiro in den Spielbetrieb will gut überlegt sein. Thomas Tuchel, Chefcoach des FC Bayern München, konnte die Rückkehr im Bundesligaspiel gegen den 1. FC Heidenheim noch immer nicht hundertprozentig durchwinken, obwohl der 29-jährigen Portugiese schon seit Ende Oktober im Teamtraining ist. Der Grund ist einleuchtend: Es geht um die Verletzungshistorie.
Guerreiros Krankenakte ist lang. Etwas gehässig ließe sich festhalten, dass der Neuzugang in München diesbezüglich nahtlos an seine Zeit bei Ex-Klub Borussia Dortmund angeknüpft hat. Wie so oft in der Vergangenheit waren es muskuläre Themen, die ihn den ersten Saisonmonat und – nach zwischenzeitlichem Comeback – alle Pflichtspiele seit dem 7. Spieltag kosteten. „Deshalb sind wir da doppelt vorsichtig“, sagte Tuchel am Freitag.
Die Historie sei mit ein Grund, warum Guerreiro im Vergleich zu anderen Verletzten „schon ein bisschen länger trainieren“ musste. „Wir müssen schauen, wie es Raphael geht“, heißt es mit Blick auf das Heidenheim-Spiel.
Der bisherige Eindruck stimmt jedoch zuversichtlich. „Rapha trainiert sehr gut“, beteuerte der Fußballlehrer, „im Moment fühlt er sich so gut, dass wir denken, dass eine Halbzeit drin ist.“ Das sei aber auch das Maximum. Selbst für den Fall, dass es weniger Minuten werden sollten: Das Kadercomeback wäre schon ein guter Fortschritt für Guerreiro, der seit seinem Wechsel im Sommer erst bei einem Bundesligaspiel dabei war.