Marco Rose befindet sich bei RB Leipzig in einer komfortablen Situation, was den Sturmbereich angeht. Gleich vier gute Alternativen hat der Coach zur Verfügung, worüber der Trainer naturgemäß „sehr froh“ ist. Als favorisiertes Duo hat sich innerhalb dieser Saison bisher der kantige Yussuf Poulsen im Verbund mit dem wuseligen Loïs Openda herauskristallisiert. In Stein gemeißelt ist hierbei aber nichts.
„Die nächsten Wochen sind so intensiv, dass jeder auf seine Spielzeit kommt“, sagte Rose auf der Pressekonferenz vor dem Aufeinandertreffen mit Roter Stern Belgrad (heute, 21:00 Uhr) auch mit Blick auf Timo Werner und Benjamin Šeško, die hauptsächlich als Joker zum Einsatz kamen. Aufgrund der Englischen Wochen und der damit einhergehend vielen Spiele könne es „vielleicht auch mal zu Rotationen kommen“.
Zur aktuellen Lage schilderte Rose: „Wir haben in der Länderspielpause gut gearbeitet. Timo war ja hier. Es ist eine Konkurrenzsituation, die mir als Trainer natürlich in die Karten spielt. Ich habe die Auswahl aus vier Mittelstürmern. Natürlich kann Timo auch mal auf dem Flügel oder der Halbposition spielen.“
In Bundesliga und Champions League stets in der Startelf war Openda. „Loïs trifft und hat trotzdem noch Luft nach oben.“ Zum aktuell ebenfalls gesetzten Poulsen sagte der Trainer: „Die Gründe für Yussis Aufstellung momentan habe ich auf den Tisch gelegt. Er gibt uns Struktur und gibt uns mit und gegen den Ball unglaublich viel, auch wenn er jetzt nicht so viel trifft. Auch seine Physis und Körperlichkeit und die eine oder andere Torvorbereitung. Dementsprechend müssen die anderen beiden, wenn sie die Chance bekommen, auch etwas aufzeigen und sich präsentieren.“
Rose lässt sich alles offen – Verbesserungsbedarf bei Openda
Generell erklärte der Trainer, dass er keinen seiner Stürmer „klar vorne oder hinten“ sehe. Ein Thema für die Startelf kann somit in aller Regelmäßigkeit jeder der vier genannten Mittelstürmer sein. „Ich bin froh, dass wir so aufgestellt sind“, sagte Rose, der mit seinem Team nach dem Belgrad-Spiel am frühen Samstagabend (18:30 Uhr) in der Bundesliga den 1. FC Köln empfängt.
Bei Neuzugang Openda, der aktuell den 6. Rang in der Torschützenliste der Bundesliga einnimmt, gibt es trotz ordentlicher Ausbeute (sechs Saisontore) Steigerungspotenzial oder sogar Steigerungsbedarf, wie Rose schon auf der Pressekonferenz nach dem Darmstadt-Spiel zu Protokoll gab.
„Ich bin auch noch nicht ganz zufrieden mit ihm. Er schießt Tore, ist eine Belebung für uns als Typ, ist bereit zu arbeiten. Und trotzdem gibt es Situationen, in denen er den Ball mal nicht festmacht, was er muss, was wichtig ist für unser Spiel. Oder in denen er nicht den richtigen Moment findet, um sein Tempo in der Tiefe zu nutzen. Da reden wir über Spielaktivität und Pressing-Auslöser. Aber Loïs hat in den ersten Wochen schon große Schritte gemacht.“
Openda laut BILD zu seiner Situation: „Ich habe jetzt sechs Tore in der Bundesliga, aber das ist noch nicht genug. Viele andere Stürmer haben mehr Tore. Ich muss weiter hart arbeiten, um näher an sie ranzukommen.“
Wie sich die Einsatzzeiten der Stürmer in den nächsten Wochen im Einzelnen entwickeln, bleibt in Leipzig also ein sehr spannendes Thema …