Im Anschluss an die Auftaktpartie gegen Hertha BSC (2:2) hat Renato Sanches abermals öffentlich seinen Unmut über seine geringen Einsatzzeiten beim FC Bayern München zum Ausdruck gebracht. Der 22-Jährige wurde gegen die Berliner erst in der 85. Minute für Thomas Müller eingewechselt und zeigte sich entsprechend unzufrieden mit der Situation.
Nun stellt sich wieder mal die Frage, ob sich die Wege des Portugiesen (kam im Sommer 2016 für 35 Millionen Euro von Benfica Lissabon) und des FC Bayern trennen. OSC Lille soll Interesse haben.
Zunächst hat die "L'Équipe" Sanches mit dem französischen Erstligisten in Verbindung gebracht. In der heutigen Ausgabe merkte die Sportzeitung an, dass sich dem Verein bei der Suche nach Verstärkung fürs Mittelfeld zwei Optionen böten: ein erfahrener Akteur im fortgeschrittenen Fußballalter oder eine "rare Perle", in der enormes Potenzial schlummert.
In Bezug auf die letztgenannte Variante nannte die "L'Équipe" exemplarisch den Fall Sanches und verwies auf die jüngste Entwicklung. Gleichzeitig wurde in den Raum geworfen, ob man sich eine Verpflichtung überhaupt leisten könnte.
Hierzulande greift die "Bild" die Personalie beziehungsweise die Angaben der "L'Équipe" auf. Man könne bestätigte, dass Lille Interesse am Europameister von 2016 hat.
Zwar schlossen die Verantwortlichen der Süddeutschen einen Abschied in diesem Sommer aus, doch Hasan Salihamidzic ließ einen kurzfristigen Wechsel des noch bis 2021 gebundenen portugiesischen Nationalspielers nun mehr oder weniger wieder möglich erscheinen.
"Wir werden schauen. Ich habe schon gestern zum Transfermarkt erklärt: Wir werden uns alle Optionen offenlassen bis 2. September (Ende der Transferperiode, Anm. d. Red.)", so der Sportdirektor auf der Pressekonferenz am Dienstag (offizielle Vorstellung von Neuzugang Michaël Cuisance) in dieser Causa.
Sanches konnte sich seit seinem Wechsel aus Portugal in der Bundesliga nie so richtig durchsetzen und absolvierte für den Rekordmeister wettbewerbsübergreifend insgesamt 53 Partien. Auch eine zwischenzeitliche Leihe zum englischen Klub Swansea City hat nicht zum gewünschten Erfolg geführt.
"Müssen eine Lösung finden, die er mitspielt"
Am Mittwoch wurde auch Karl-Heinz Rummenigge noch mal auf Sanches' Situation angesprochen. Der Vorstandsvorsitzende der Münchener:
"Wir werden mir ihm sprechen, mit ihm und seinem Berater, und dann wird man darüber befinden. Ich mag ihn als Spieler, muss ich ehrlich sagen, weil er so eine Wucht hat (...). Aber wir müssen da eine Lösung finden, die er mitspielt und die auch für den FC Bayern und vor allen Dingen für den Trainer tragbar ist."
Derweil heißt es auch aufseiten von "Sky", dass sich Lille mit Sanches beschäftige, es bis dato allerdings nichts Konkretes gebe.
Eine Quelle aus dem Spielerumfeld wird wie folgt zitiert: "Ich kann dazu nichts sagen, weil zu uns nichts durchgedrungen ist. Solange das Transferfenster offen ist, ist aber alles möglich."