Renato Sanches
1. Bundesliga
Präsident Hoeneß plädiert für Verbleib

Finn Wagner

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Die Verpflichtung der von Bayern-Präsident Uli Hoeneß bei der Meisterfeier angekündigten "Granaten" lässt beim deutschen Meister noch auf sich warten. Mit Serge Gnabry, Niklas Süle oder Corentin Tolisso nahm man bisher eher hochtalentierte Nachwuchsspieler unter Vertrag.

"Ich habe gesagt, wenn wir diese Mannschaft verstärken wollen, müssen wir Granaten kaufen. Und solche zu kriegen ist schwer genug. Es war in keiner Weise eine Aussage, dass wir das tun werden", stellt der 65-Jährige laut "kicker" nun klar. Man habe eine sehr gute Mannschaft, wenn man diese verstärken wolle, müsse man "extrem viel Geld" in die Hand nehmen.

"Von Alibikäufen halte ich aber nichts. Intern ist das bei uns alles abgesprochen." Hoeneß zeigt sich sehr zufrieden mit der bisherigen Transferpolitik. "Das hat alles Hand und Fuß: Süle, Rudy, Gnabry, Tolisso sind Spieler mit großer Perspektive für die Zukunft."

Ein Neuaufbau und die Gestaltung der Zukunft könne nicht mit Zukäufen von Spielern, die bereits auf die 30 zugingen, realisiert werden. "Entweder wir gehen diesen Weg mit all diesen jungen Leuten, und dann müssen sie eine Chance haben zu spielen - oder wir gehen diesen Weg nicht."

Angesprochen fühlen darf sich bei diesem Weg auch Renato Sanches. Der portugiesische Europameister fällt mit 19 Jahren in dieselbe Kategorie. Auch wenn er ein schwieriges erstes Jahr an der Säbener Straße hinter sich hat, plädiert Präsident Hoeneß für einen Verbleib des 35-Millionen-Euro-Einkaufs:

"Ich bin dafür, dass wir es noch ein Jahr mit ihm probieren. Ich bin da für eine ruhige Hand. Der Junge konnte noch nie drei oder vier Spiele ohne Druck spielen." Man müsse nun den jungen Spielern mehr Vertrauen schenken, so die Forderung. Selbst, wenn dies bedeuten würde, dass man in den nächsten beiden Jahren nicht die Meisterschaft feiern könne.

"Dann haben wir den Übergang geschafft und den FC Bayern in die Zukunft geführt." Sanches habe man deutlich gemacht, dass man in der kommenden Saison auf ihn zähle. "Da ist jetzt bei ihm ein ganz anderes Selbstvertrauen vorhanden, das zu beobachten ist wunderbar."

Mit Portugals U21 weilte Sanches zuletzt bei der Europameisterschaft in Polen. In zwei von drei Gruppenspielen stand der ehemalige Benfica-Profi in der Startelf, sein Team schied allerdings nach der Vorrunde aus.