Renato Steffen hat eine schwierige Saison beim VfL Wolfsburg unter Florian Kohfeldt hinter sich. Der 30-Jährige war oft zum Zuschauen gezwungen, da Kohfeldt besonders zum Schluss der Spielzeit nicht auf ihn setzte. In den letzten sechs Spielen der Rückrunde kam er überhaupt nicht mehr zum Einsatz, was Spuren hinterlassen hat.
Erst mal gut für Steffen: Zur neuen Saison übernimmt Niko Kovač. Der neue Übungsleiter der Wölfe könnte ihm eine neue und bessere Perspektive bieten. Sollte das aber nicht der Fall sein, ist ein Abschied für den Flügelspieler ein Thema, wie er bei der Schweizer Nationalmannschaft verriet. „Die letzten sechs Monate waren die wohl schwierigste Phase meiner Karriere. Ich habe es noch nie erlebt, dass ich solche Probleme mit einem Trainer hatte“, ließ Steffen dabei zunächst kein gutes Haar an Kohfeldt.
Das Kapitel ist aber beendet. Nun richtet sich sein Blick nach vorne und besonders auf die Winter-WM in Katar. Steffen will unbedingt zum ersten Mal an einem großen Turnier teilnehmen. Dafür braucht er Spielpraxis in Wolfsburg oder woanders: „Ich habe eine WM und zwei Europameisterschaften verpasst. Darum ist diese WM nun ein riesiges Ziel für mich. Aber der Trainer [gemeint ist Nationalcoach Murat Yakin, d. Red.] hat halt schon recht, wenn er betont, wie wichtig die Spielpraxis ist. Ohne regelmäßig zu spielen, kann ich der Mannschaft nicht helfen.“
Deshalb sei seine Zukunft auf Klubebene aktuell ungeklärt. „Noch ist alles offen. Aber wenn ich gehe, dann muss ich zu einem Klub wechseln, wo ich die Leute kenne und ich mich auf Anhieb wohlfühle“, so Steffen, der für seinen Traum spielen muss, weiter. Ob das beim VfL der Fall ist, gilt es zu klären.
Steffens Vertrag in Wolfsburg endet 2023
Bis auf die Kohfeldt-Zeit hat sich Steffen allerdings grundsätzlich immer wohlgefühlt bei den Niedersachsen, wo er noch einen Vertrag bis 2023 besitzt.
Das betonte er ebenfalls: „Ich bin nun seit viereinhalb Jahren dort, hatte erfolgreiche Jahre. Aber klar, ich darf mich nicht blenden lassen. Das letzte halbe Jahr hat das Bild getrübt. Und es braucht zwei Seiten, damit eine weitere Zusammenarbeit Sinn macht. Darum werde ich das nach den Ferien gut besprechen müssen mit dem Verein. Wenn der Verein mir nahelegt, etwas Neues zu suchen, dann gehe ich diesen Weg. Ich bin ein Typ, der Veränderungen nicht grundsätzlich abgeneigt ist.“
Die nächsten Wochen werden also über die weitere Zukunft des Linksfußes entscheiden. Das erste Training im Rahmen der Vorbereitung findet bei den Grün-Weißen am 22. Juni statt.