Im Spiel gegen den Hamburger SV war Robert Lewandowski bereits zum fünften Mal in dieser Saison in der Startelf auf der linken Seite – statt als Sturmspitze – nominiert und wurde mit der Aufgabe betraut, die Außenbahn des Rekordmeisters zu bearbeiten. Erneut merkte man dem Polen das Unbehagen auf dieser ungewohnten Position an. Während ihm die Laufwege aus dem Zentrum heraus durchaus vertraut sind, wirkt Lewandowski außen manches Mal etwas verloren. Bisweilen macht sich der Eindruck von verschenktem Potenzial breit.
Wenigstens konnte der 26-Jährige beim Torfestival gegen die Norddeutschen seine vier Spiele andauernde Trefferflaute beenden – damit trug er sich für Bayern zum achten Mal als Ligatorschütze ein. Obwohl sich diese Statistik in seinem Debütjahr bei den Bayern noch ordentlich liest, keimte trotzdem immer wieder Kritik auf, weil von einem Stürmer seiner Kategorie stets das Außergewöhnliche erwartet wird. Aber Polens Fußballer des Jahres weiß um die hohen Erwartungen und lässt sich bis hierhin in keiner Weise verunsichern. Das Bemühen auf dem Platz kann man ihm jedenfalls nicht absprechen. Ganz egal, welche taktischen Vorgaben Trainer Pep Guardiola ihm macht, Lewandowski präsentiert sich unentwegt engagiert.
Noch mehr taktisch motivierte Ausflüge?
Abhilfe im Wechselspiel der Positionen könnte die Rückkehr des in der laufenden Saison verletzungsgeplagten Franck Ribéry schaffen, der nach Muskelproblemen am Wochenende eingewechselt wurde und seinen ersten Einsatz in der Rückrunde feierte. Mit dem wiedergenesenen Franzosen stehen dem Rekordmeister wieder alle Flügelkräfte zur Verfügung, sodass sich für Weltklasseangreifer Lewandowski nun eine endgültige Fokussierung auf das Sturmzentrum anbietet – eigentlich.