Robert Lewandowski
1. Bundesliga
Lewandowski erhöht Druck: „Weitere Kooperation nicht vorstellbar“

Keidi Hlum

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Robert Lewandowski sieht keine Grundlage für eine weitere Zusammenarbeit mit dem FC Bayern München. Von der Vertragsbindung mal abgesehen, die bis Ende Juni 2023 gilt. Spätestens dann will er den Meister verlassen. Am liebsten aber schon in diesem Sommer. Diesbezüglich werden die Zügel jetzt angezogen.

„Es ist sicher, dass meine Geschichte mit Bayern vorbei ist“, sagte Lewandowski am Montag während einer Pressekonferenz der polnischen Nationalmannschaft. Dabei sollte es nicht bleiben, der Stürmer legte nach: „Nach dem, was in den vergangenen Monaten passiert ist, kann ich mir keine weitere gute Kooperation vorstellen.“

In den Medien hat sich zuletzt eine kleine Schlammschlacht zwischen Sportvorstand Hasan Salihamidžić und Berater Pini Zahavi entwickelt. Bei der Spielerseite soll unter anderem nicht gut angekommen sein, dass eine mögliche Verlängerung nicht richtig forciert worden und der Verein mit einer Verpflichtung von Erling Haaland geliebäugelt haben soll.

Ein Transfer sei die beste Lösung für beide Seiten, so Lewandowski. Er sei überzeugt, dass es dazu kommen wird. „Ich glaube, dass Bayern mich nicht daran hindern wird, nur weil sie es können.“


32 Millionen Euro sind den Bayern zu wenig

Damit wäre wieder die Brücke zum Vertrag geschlagen. Die Münchener Verantwortlichen haben zuletzt mehrfach auf den Arbeitsvertrag verwiesen und betont, dass Lewandowski diesen erfüllen wird. Tendenziell schlägt das Pendel aber immer stärker in Richtung Wechsel aus. Das Ziel des Polen: Barcelona.

Die Katalanen sind dem Vernehmen nach mit einem Angebot in Höhe von 32 Millionen Euro vorstellig geworden. Was den Süddeutschen nach kicker-Angaben jedoch viel zu dünn ist. Selbst wenn die Vereine noch auf einen Nenner kommen sollten, soll eine Bedingung für einen Lewandowski-Verkauf sein, dass München seinerseits einen annähernd adäquaten Ersatz findet. Der bei den Bayern gehandelte Sadio Mané (FC Liverpool) sei in erster Linie nicht als Ersatz für Lewandowski eingeplant.


Barça-Finanzen werfen Fragen auf

Obendrein stellt sich die Frage, wie Barça das Finanzielle regelt. „Beim FC Barcelona bleiben die Finanzen dramatisch“, titelt etwa der kicker in seiner Ausgabe am Montag. Nach aktuellem Stand in Barcelona sei ein Transfer des Bayern-Stürmers eine „Fata Morgana“. Der Klub muss bei der Planung strenge Auflagen einhalten.

Um unter diesen Voraussetzungen trotzdem die Wunschtransfers durchführen zu können, arbeitet Präsident Joan Laporta unter Hochdruck an Finanzspritzen, zum Beispiel den Teilverkauf von vereinseigenen Unternehmen. Nicht abzusehen ist, wie lange es dauert, bis sich der FC Barcelona Luft verschafft hat, sodass sich auch die Personalie Lewandowski noch eine Weile ziehen könnte.