Rocco Reitz
Borussia Mönchengladbach
Tore sind nur ein Extra-Bon­bon: Reitz verleiht Gladbach Stabilität

Kristian Dordevic

© imagoimages / kolbert-press

Eines muss man Gerardo Seoane lassen: Bei der schwierigen Aufgabe, Borussia Mönchengladbach wieder in die Spur zu bekommen, scheut sich der Trainer nicht davor, Talenten das Vertrauen zu schenken. Vereinzelt haben es die Jungen sogar in die Stammelf geschafft. Besonders erwähnenswert: Der aktuelle Stammplatz von Rocco Reitz. Vor dem Spiel gegen Hoffenheim verdeutliche Seoane, was ihn so wichtig macht.

Dabei geht es nicht etwa um die zwei Treffer, die Reitz in den vergangenen zwei Ligapartien oder zuletzt bei der DFB-U21 erzielt hat (Doppelpack gegen Estland). „Er hat sich aus einem gewissen Grund in die Mannschaft gespielt, das sind nicht unbedingt die Tore“, gab der Fohlen-Trainer zu Protokoll. „Seine wichtigsten Aufgaben sind vielmehr, im zentralen Mittelfeld Löcher zu stopfen, Zweikämpfe zu gewinnen, Aggressivität und Intensität im Gegenpressing auf den Platz zu bringen.“

Auf diese Weise habe sich der 21-Jährige den Startelfplatz verdient. Das ist durchaus bemerkenswert, sieht er sich doch einer ungleich größeren Konkurrenz ausgesetzt als beispielsweise die jungen Außenspieler Luca Netz oder Joe Scally. Reitz bildet im aktuellen System mit Manu Koné und Julian Weigl das Zentrum, wohingegen Florian Neuhaus oder Christoph Kramer das Nachsehen haben.

Dass es mit zunehmendem Spielrhythmus offensiv zu mehr Akzenten kommt, ist aus Seoanes Sicht „klar“, doch er appelliert daran, den Fokus nicht zu verlieren. „Mir ist wichtig, dass jeder Spieler seine Rolle und Aufgabe versteht und diese zuerst gut interpretiert wird.“ Nimmt sich Reitz das zu Herzen, darf er sich auf viele weitere Einsätze von Beginn an freuen. „Weil er für unsere defensive Stabilität sehr wichtig war.“