Nachdem Borussia Dortmund in der Hinrunde eine unerwartete Niederlagenserie hinnehmen musste, war Roman Weidenfeller, Deutschlands Nummer 2, einer der Leidtragenden. Über Jahre lang unangefochten, fand er sich nach einigen Patzern plötzlich auf der Ersatzbank wieder. An seiner statt hütete Ersatzkeeper Mitchell Langerak ab dem 14. Spieltag bis zum Ende der Hinrunde das Tor der Schwarz-Gelben.
Trainer Jürgen Klopp begründete den Wechsel damals laut "RevierSport" mit den Worten: "Ich will die Frische und das Lächeln von Mitch im Tor sehen."
Angeblich soll hinter diesen Äußerungen die Tatsache gestanden haben, dass dem WM-Sieger der Titel in Brasilien ein wenig zu Kopf gestiegen sei. Des Öfteren soll er seine Vorderleute unnötig grob zusammengestaucht haben. "Wir erwarten eher, dass er beruhigend auf die jüngeren Spieler einwirkt", so der diplomatische Kommentar von Sportdirektor Michael Zorc damals.
Rückkehr im Winter
Mittlerweile steht Weidenfeller aber wieder zwischen den Pfosten. Dabei spielte dem 34-Jährigen allerdings auch die Asienmeisterschaft in die Karten. Aufgrund dieser verpasste nämlich Langerak die Vorbereitung auf die Rückrunde. Doppelt bitter für den jungen Australier, der sich auch im Rahmen der Nationalelf nicht gegen die Konkurrenz durchsetzen konnte und den 1. Titelgewinn seiner Nation von der Bank aus verfolgte.
So hütete Roman Weidenfeller nicht nur in den Testspielen wieder das BVB-Tor, auch in der Liga ist er seitdem fest im Sattel: "Er hat nach einer nicht so guten Hinrunde die richtige Reaktion gezeigt", lobte Sportdirektor Michael Zorc im "kicker". Auch wie der 34-Jährige seine Degradierung ohne zu meckern hinnahm, brachte ihm Pluspunkte ein.
Nachfolger gesucht?
"Was in Zukunft passiert, lasse ich ganz entspannt auf mich zukommen", antwortete Weidenfeller in der "BILD" auf die Frage nach seiner Perspektive im Club. Sein Vertrag bei der Borussia ist bis 2016 datiert. Gespräche über eine Verlängerung sind bisher nicht geplant. "Der Vertrag läuft ja noch", so Zorc nüchtern.
In den Medien halten sich hartnäckige Gerüchte, nach denen sich die Dortmunder im Tor personell neu aufstellen wollen. Ron-Robert Zieler und Timo Horn sollen aussichtsreiche Kandidaten sein. Eine Erbfolge, wie etwa nach dem Abgang Jens Lehmanns in Stuttgart, ist jedenfalls nicht öffentlich geklärt worden. Somit bleiben auch die Chancen für Mitchell Langerak erhalten, der sich bei seinen Einsätzen nie etwas zuschulden hat kommen lassen. Ob er jedoch auch die Qualität besitzt, dauerhaft die Nummer 1 in einem Spitzenclub auszufüllen, ist eine andere Frage.