Salomon Kalou
1. Bundesliga
Salomon Kalou im Porträt

Kristian Dordevic

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Salomon (Armand Magloire) Kalou erblickte am 05.08.1985 in der Elfenbeinküste das Licht der Welt und kickte bis ins Jahr 2003 für seinen Jugendverein ASEC Mimosas Abidjan. Daraufhin verließ der Offensivfußballer seine Heimat in Richtung Feyernoord Rotterdam.


Durchstarter in Europa

Nachdem sich Kalou einen kurzen Eindruck von der niederländischen Liga verschaffen konnte (38 Spielminuten), wurde er im Februar 2004 an den Partnerverein Excelsior Rotterdam verliehen. Aber schon ein halbes Jahr später war der Stürmer zurück am „De Kuip“ und spielte eine Wahnsinnssaison in der Eredivisie. Nach 31 Partien zierten 20 Tore und elf Assists das Konto des Ivorers. Außerdem standen im UEFA-Cup vier Treffer (7 Spiele) zu Buche.

Kalou konnte seine Quote – mit kleinen Abstrichen – in der Folge halten, wodurch er wiederum für Rotterdam kaum haltbar wurde. Mit der Auszeichnung „Bester Nachwuchsspieler der Liga 2005“ im Gepäck heuerte der Rechtsfuß bei Chelsea FC an. Die Londoner legten für den Transfer vier Millionen Euro auf den Tisch und setzten von Beginn an auf den Jungspieler.

In seiner Debütsaison auf der Insel lief der Angreifer 33 Mal im Oberhaus auf (7 Tore – 3 Vorlagen) und spielte 13 Mal in FA- und League Cup. Die „Blues“ schlossen beide Pokalwettbewerbe siegreich ab. Am 12.09.2006 feierte Kalou beim 2:0-Sieg über den SV Werder Bremen seine Premiere in der Champions League. Das erste Tor in der Königsklasse gelang ihm indes erst im Jahr darauf.


Gewinn der Champions League

Während seiner Zeit an der Stamford Bridge kam der Offensivakteur stets zum Einsatz und war mal mehr, mal weniger erfolgreich. Insgesamt trug er in 254 Begegnungen das Chelsea-Trikot, wobei er das runde Leder 60 Mal in die Maschen beförderte und 44 Treffer seiner Mitstreiter auflegte.

Der größte Erfolg mit den Engländern ereilte den Ivorer zu einer Zeit, als er bei Chelsea nur noch selten berücksichtigt wurde: 2011/12 holte der Klub die europäische Königstrophäe. Immerhin stand der Stürmer im Finale gegen den deutschen Ligaprimus Bayern München in der Startelf seines Teams, wenn auch nur aufgrund eines verletzungsbedingten Ausfalls von Ramires.


Frankreich und Deutschland

Nichtsdestotrotz zog Kalou seine Konsequenz aus der nach unten verlaufenden Karrierekurve und wechselte kurz nach dem großartigen Triumph zum französischen Klub OSC Lille. In der Ligue 1 erlebte er eine Art zweiter Frühling als Knipser und war in zwei Spielzeiten an 40 Saisontoren direkt beteiligt.

Im Sommer 2014 glückte Michael Preetz, Manager von Hertha BSC, mit der Verpflichtung des ivorischen Angreifers ein echter Überraschungscoup. „Es ist vollbracht“, twitterte Preetz im Anschluss voller Stolz. Die Hauptstädter erhielten in Kalou eine mit viel Erfahrung und diversen Errungenschaften ausgestattete Sturmkraft. Zu seinen abgeräumten Titeln zählen Meisterschaft, Pokal, Ligapokal und Champions League.


„So besonders begabt, dass wir auf ihn nicht verzichten können.“ – Marco Van Basten, ehemaliger Nationaltrainer der Niederlande

Holland oder Elfenbeinküste? In Sachen Nationalmannschaft wurde die niederländische Öffentlichkeit Zeuge eines wahren Hickhacks. Der damalige Bondscoach Marco Van Basten bemühte sich um eine Einbürgerung Kalous, der dem Unterfangen ganz und gar nicht abgeneigt war. Nach Intervention des Integrationsministeriums erreichte die Angelegenheit sogar den Obersten Gerichtshof in Den Haag – mit negativem Ausgang für den niederländischen Verband.

Und so absolvierte der Afrikaner im Februar 2007 sein erstes Länderspiel dann doch für die Elfenbeinküste, bei der er zum Dauerläufer avancierte. Es folgten Teilnahmen an Olympischen Spielen, den Weltmeisterschaften 2010 (1 Tor) und 2014 und mehreren Africa-Cups.


Foot-Soldier

Als beweglicher und dribbelstarker Spieler kann Salomon Kalou mit seinen Tempoläufen den idealen Flügelstürmer geben. Andererseits machen ihn Handlungsschnelligkeit und Kopfballstärke auch zu einem torgefährlichen Mittelstürmer. Dabei kommt er sowohl als alleinige Sturmspitze als auch mit einem Sturmpartner klar, sodass er in verschiedenen Spielsystemen seinen Platz finden kann.

Überhaupt stellte sich Kalou immer in den Dienst der Mannschaft und verdiente sich so den Ruf als Fußsoldat. Jemand, der im Schatten der anderen steht, aber immer da ist, wenn der Verein ihn braucht.