Der FC Schalke 04 ist derzeit als Tabellenvierter mittendrin im Kampf um die Champions-League-Plätze, steht in der Königsklasse außerdem im Achtelfinale – wenn auch ohne große Aussicht aufs Weiterkommen. Um für die Zukunft gewappnet zu sein, plant der Klub einen Großangriff auf die Konkurrenz. Dabei wolle man nicht nur finanziell aufschließen, sondern auch in personeller Hinsicht sportliche Zeichen setzen, wie S04-Boss Clemens Tönnies in der "Sport Bild" verkündete: "Wir werden uns punktuell um Topleute bemühen. Dazu sind wir in der Lage."
Nach Informationen des Sportmagazins ist Sami Khedira ins Visier der Knappen geraten, Sportvorstand Horst Heldt habe demnach schon sein Interesse hinterlegt. Der Revierklub hält sich in diesen Zusammenhang zwar bedeckt, aber die Sinnhaftigkeit eines solchen Transfers ist nicht von der Hand zu weisen. Schließlich kennt Heldt den Weltmeister noch aus seiner Zeit als Manager des VfB Stuttgart. Gemeinsam wurde man 2007 Deutscher Meister.
Des Weiteren gilt das defensive Mittelfeld, wo Khedira fußballerisch beheimatet ist, auf Schalke als große Problemzone. In den vergangen eineinhalb Jahren probierte Königsblau diverse Spieler auf der Sechs aus, als da wären: Jermaine Jones, Sead Kolasinac, Marco Höger, Kevin-Prince Boateng, Joel Matip, Jan Kirchhoff, Roman Neustädter, Leon Goretzka, Dennis Aogo oder Christian Fuchs. Selten blieb jemand über einen längeren Zeitraum unumstritten oder avancierte gar zum Führungsspieler in der Zentrale.
Pluspunkt Privates
Khedira wird in der Bundesliga außerdem mit dem Revierrivalen Borussia Dortmund in Verbindung gebracht, steht dem Vernehmen nach aber auch auf dem Zettel britischer Topklubs, namentlich FC Chelsea, FC Arsenal und FC Liverpool. Bei letzterem Verein könnte er Steven Gerrard beerben.
Was neben der Vergangenheit mit Heldt allerdings für Schalke – und gegen das Ausland – sprechen könnte: Khediras Verlobte Lena Gercke hat ein Engagement beim in Köln ansässigen Fernsehsender RTL, arbeitet also etwa 80 Kilometer von Gelsenkirchen entfernt. Ein Großteil der S04-Profis lebt sogar im noch näher gelegenen Düsseldorf. Im Sinne der besseren Vereinbarkeit von Arbeit und Privatem könnte dieser Umstand den Schalkern in ihrem etwaigen Bemühen um den 27-Jährigen in die Karten spielen.
Ein halbes Jahrzehnt Madrid
Khedira spielt seit 2010 für Real Madrid, ist im starbesetzten Kader jedoch mittlerweile nicht mehr erste Wahl. In dieser Saison absolvierte der defensive Mittelfeldspieler von elf Partien in der Primera Division lediglich eine über die volle Distanz, in der Champions League kommt er sogar nur auf einen mickrigen 15-Minuten-Einsatz.
Seit seinem Kreuzbandriss im November 2013 konnte Khedira bei den Königlichen seinen Rhythmus nicht wiederfinden, hatte vielmehr ständig mit weiteren körperlichen Problemen zu kämpfen. Auch aktuell laboriert er an einer Muskelverletzung und steht seinem Verein in der laufenden Spielzeit damit schon zum vierten Mal verletzungsbedingt nicht zur Verfügung.
Bereits im vergangenen Sommer wurde munter über einen Abgang Khediras gemunkelt, damals mit Bayern München als vermeintlich heißestem Kandidaten. Vor wenigen Monaten kursierten obendrein Meldungen über einen Vorvertrag beim Rekordmeister, auf die aber kurz darauf das Dementi folgte.
Dessen ungeachtet scheint eine Verlängerung des Vertrags bei den "Blancos" ob der jüngsten Einsatzbilanz im Moment fraglich. Wird keine Einigung über eine Weiterverpflichtung getroffen, wäre Khedira im Sommer ablösefrei.