Sami Khedira
1. Bundesliga
Schalke für Khedira erste Wahl?

Kristian Dordevic

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Sami Khedira ist mit einem Marktwert von rund 25 Millionen Euro womöglich der wertvollste Spieler in Europa, der in der kommenden Transferperiode ablösefrei zu haben ist. Dass der 27-Jährige Real Madrid im Sommer den Rücken kehren wird, scheint beschlossene Sache. Dementsprechend stehen dem Vernehmen nach diverse Interessenten auf der Matte.

Aus der Bundesliga gilt der FC Schalke 04 als heißer Kandidat für eine Verpflichtung. Eine von spanischen Medien vermeldete Einigung zwischen Revierklub und Spieler wurde in diesem Zusammenhang kürzlich allerdings noch dementiert. "Es ist Blödsinn, dass wir uns einig sind", betont etwa der Aufsichtsratvorsitzende Clemens Tönnies in der "Sport Bild".

Gleichwohl gab es schon Verhandlungen zwischen Khedira und S04-Sportvorstand Horst Heldt, den der Madrilene schon zu Stuttgarter Zeiten als Manager kennenlernte – 2007 wurden die beiden mit dem VfB Deutscher Meister. Der "Sport Bild" zufolge lautet die Quintessenz dieser Gespräche: Der Weltmeister will zu Schalke.

Klub-Boss Tönnies zweifelt jedenfalls "keine Sekunde" daran, dass Khedira nach Deutschland zurückkommen möchte. Viele Vereine kämen für eine Verpflichtung nicht in Betracht, so Tönnies weiter. Neben den Königsblauen wurden in der Vergangenheit auch Dortmund und Bayern mit dem Nationalspieler in Verbindung gebracht.


Knackpunkt Champions League

Maßgeblich für einen Transfer dürfte eine eventuelle Champions-League-Teilnahme der Knappen sein. Khedira ist mit dem spanischen Hauptstadtklub amtierender Titelträger und möchte nach Einschätzung des Sportmagazins logischerweise weiterhin auf Europas prestigeträchtigster Bühne auflaufen.

Die Gelsenkirchener haben indessen derzeit drei Punkte Rückstand auf Tabellenplatz 4, der für die Qualifikationsspiele zur Königsklasse berechtigt. In der Bundesliga steht Schalke am kommenden Wochenende damit vor einem wegweisenden Duell gegen die viertplatzierten Leverkusener.


Finanzierung

Ein weiterer essenzieller Punkt ist – natürlich – das Geld. Der Wegfall von Ablösekosten dürfte deutliche Auswirkungen auf Gehalt oder Handgeld haben. Die "Sport Bild" beziffert Khediras aktuelles Gehalt auf über 3,5 Millionen Euro (netto) im Jahr und rechnet damit, dass der Verein aus dem Ruhrpott im Zuge einer Verpflichtung jährlich mindestens acht Millionen Euro brutto auf den Tisch legen müsste. Ohne Champions-League-Mitwirkung kaum denkbar.

Tönnies versichert: "Wir spielen nicht verrückt." Schließlich muss der Klub im Sommer auch 9,5 Millionen Euro für den Noch-Leihspieler Matija Nastasic an Manchester City überweisen. Darüber hinaus arbeitet Manager Heldt wohl auch an einer Ausdehnung des Engagements von Jan Kirchhoff, den Schalke aus München geliehen hat.

Demgegenüber könnte ein Abschied von Kevin-Prince Boateng finanzielle Kapazitäten freischaufeln. Der Ghanaer ist in der momentanen Saisonphase sportlich etwas ins Hintertreffen geraten und wird als Aspirant für einen Abgang im Sommer gehandelt.