In den letzten Wochen und Monaten kam die Gerüchteküche bei Saša Kalajdžić eigentlich nie zur Ruhe. Der 2,00 Meter große Stürmer des VfB Stuttgart wurde und wird mit diversen Topklubs in Verbindung gebracht. Zu einem möglichen Wechsel des 24-Jährigen, der in Stuttgart noch einen Vertrag bis 2023 besitzt, nahm jetzt auch noch mal VfB-Sportdirektor Sven Mislintat Stellung.
In einem Interview mit dem kicker stellte der Funktionär klar, dass die Schwaben nicht zwingend Spieler verkaufen müssten. „Wir sind froh, dass wir zwei wirtschaftlich so wertvolle Transfers machen konnten, wissen aber um die klare Konsequenz, dass wir damit erst einmal sportliche Substanz verlieren. Aber wir sind von unserer Gruppe so sehr überzeugt, dass wir selbstbewusst genug sind zu sagen, dass wir unser Ziel, die Klasse zu halten, wieder erreichen werden.“
Gemeint sind die Verkäufe von Nicolás González zur AC Florenz und Gregor Kobel zum BVB. Daher könnten die Stuttgarter jetzt frei entscheiden, was weitere Verkäufe angeht. Das hat natürlich auch Einfluss auf die Personalie Kalajdžić.
Insgesamt zeigte sich Mislintat in der Sache entspannt: „Wir müssen ja nicht mehr verkaufen. Absolut nicht. Wir haben unser Wunschziel so gut wie erreicht – mit zwei Spielern. Damit war nicht unbedingt zu rechnen.“
Verkäufe geben dem VfB finanziellen Spielraum
Daher sei ein Last-Minute-Transfer des Angreifer in diesem Transferfenster auch kein Muss für den Klub mit dem Roten Brustring. Auch ist das nicht gewollt. Alles in allem müsste schon viel zusammenkommen: „Wenn konkrete Angebote kommen, muss man sich diese genau anschauen und genau abwägen. Aber wir haben alle Möglichkeiten dieser Welt, Nein zu sagen“, so Mislintat weiter.
Sorgen mache er sich eher weniger: „Es ist nicht jederzeit möglich, sondern nur mit unserer Zustimmung, daher: nein. Sorgen würde mir bereiten, wenn wir nicht schon 38,5 Millionen Euro erwirtschaftet hätten. Das war das Wichtigste, um den Verein wirtschaftlich zu gesunden, und bedeutet: Schutz unserer Mitarbeiter, Schutz der Gehälter unserer Mitarbeiter und Spieler, Erhalt der wirtschaftlichen Handlungsfähigkeit.“
Das Transferfenster in Deutschland ist noch bis zum 31. August offen. Auf die hypothetische Frage, was wäre, wenn ein Topklub am 30. August 30 Millionen Euro für Kalajdžić bieten würde, gab es dann noch ein klares Statement: „Dann wären das zwei Neins: Zu einem so späten Zeitpunkt Ersatz zu bekommen, ist sehr schwer bis unmöglich. Und: 30 Millionen würden nicht reichen.“
Der VfB hat also klare Vorstellungen und eine klare Linie bei Kalajdžić. Finanzieller Spielraum aufgrund der Verkäufe kommt dazu. Bedeutet im Umkehrschluss: ein sattes Preisschild beim Sturm-Schlaks, der einen Abgang zuletzt nicht hundertprozentig ausschloss. „Wenn mich etwas beeindrucken würde, würde ich es machen“, so der 24-Jährige ehrlich. Er schob jedoch hinterher: „Aber das müsste erstmal kommen.“ Ähnlich offen stehe er außerdem einer Verlängerung gegenüber.