In den letzten Tagen drehte sich in der Personale Sebastian Rudy alles um die Frage, ob der Nationalspieler vom FC Bayern zu Ligakonkurrent RB Leipzig wechselt. Der "SWR" berichtete sogar von einer bereits erfolgten Unterschrift des 28-Jährigen, wohingegen andere Medien betonten, ein Transfer sei bei Weitem nicht fix. Die Sachsen strecken aber möglicherweise nicht als einziger Bundesligist die Fühler nach dem Spieler aus. Als Mitbewerber – wieder – im Gespräch: der FC Schalke 04.
Gerüchte über ein Interesse der Knappen kamen bereits zum Ende der Vorsaison auf. Nach "Bild"-Angaben habe sich S04-Sportvorstand Christian Heidel Anfang Mai bei Münchens Sportdirektor Hasan Salihamidzic die Erlaubnis für Verhandlungen mit Rudy eingeholt. Es sei dem Revierklub damals um eine Leihe gegangen.
In Anbetracht des Erlöses aus dem Verkauf von Thilo Kehrer (kolportierte 37 Millionen Euro) hat Schalke finanziell neuen Spielraum gewonnen, ein Kauf des Bayern-Profis (Vertrag bis 2020), für den eine Ablösesumme von 15 Millionen Euro gehandelt wird, dürfte problemlos zu stemmen sein.
Die Königsblauen könnten bei Rudy jetzt in die Offensive gegangen sein. Schalkes Chefcoach Domenico Tedesco weilte am Dienstagnachmittag, mit Assistenztrainer Peter Perchtold und Videoanalyst Lars Gerling im Schlepptau, in München. Laut Informationen der "Bild" war Anlass des Besuchs ein anberaumtes Treffen mit dem Mittelfeldakteur des FC Bayern.
Auf der heutigen Pressekonferenz vor dem Erstrundenspiel im DFB-Pokal kamen erwartungsgemäß gleich Fragen zu dem Thema auf. Tedesco erklärte, dass es bei seinem Abstecher nach München um die "Arbeit" ging und es sich nicht um eine Freizeitunternehmung handelte, hielt sich mit weiteren Kommentaren aber zurück.
Ähnliches galt für den Manager. Heidel versicherte, dass es bezüglich Rudy keinen Kontakt zum FC Bayern gegeben habe, mit einer Ausnahme: er bestätigte, dass er sich vor drei bis vier Monaten im Zuge einer Managertagung mit Salihamidzic unterhalten habe, "da ist der Name Sebastian Rudy mal gefallen". Heidel weiter: "Mehr gab es da nicht."