Es ist ein Thema, das viele Fans des SV Werder Bremen beschäftigt: Wieso bekommt weiterhin Christian Groß den Vorzug im defensiven Mittelfeld, obwohl in der Transferperiode mit Senne Lynen „endlich“ ein neuer Sechser verpflichtet wurde. Trainer Ole Werner gab dazu vor dem Spiel gegen den 1. FC Köln einen Einblick in seine Gedankenwelt.
Nachdem Lynen direkt am 1. Spieltag gegen Bayern München in der Startelf der Grün-Weißen stand und dabei gar kein schlechtes Spiel absolvierte, flog er anschließend in Freiburg wieder auf die Ersatzbank. „Aus genannten Gründen haben wir uns da für Grosso [Groß, Anm. d. Red.] entschieden, der da auch ein sehr gutes Spiel gemacht hat“, so Werner. Damals hieß es, für Lynen sei die Spielweise der Freiburger nach der kurzen Anlaufzeit noch etwas zu kompliziert gewesen. Und mit Groß hatte man natürlich einen Spieler im Kader, der die Bundesliga, Werners Spielweise und auch Freiburgs schon verinnerlicht hat.
Aufgrund der guten Leistung von Groß in Freiburg habe es keinen Grund gegeben, etwas im defensiven Mittelfeld zu verändern. „Wir haben dann 4:0 gegen Mainz gewonnen.“ Es war der erste Sieg in dieser Saison für die Bremer, die daraufhin – aus ihrer Sicht: leider – in die Länderspielpause mussten. Dort konnte nicht unter besten Bedingungen trainiert werden (einige Spieler auf Reisen) und ohnehin hatte man ja gerade Mainz abgeschossen. Also durfte sich Groß auch nochmal beim insgesamt schwachen Auftritt in Heidenheim (2:4) beweisen.
„Überhaupt nicht weit entfernt von der Startelf“
Gut möglich, dass jetzt die Zeit von Lynen gekommen ist: „Er ist überhaupt nicht weit entfernt von der Startelf“, versicherte Werner vor dem Duell mit Köln, „es war einfach eine Entwicklung durch zwei gute Spiele von der Mannschaft.“ Da diese Entwicklung nun in Heidenheim einen schmerzhaften Cut erfuhr, stehen die Chancen gut, dass der Neuzugang aus Belgien mal wieder von Beginn an ran darf. „Er hatte eine gute Trainingswoche und ist eine Option, um auf dem Platz zu stehen – auch von Beginn an.“