Serdar Dursun
1. Bundesliga
Möglicher An­dersson-Nachfol­ger: Dursun wird nicht günstig

Nils Richardt

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Im allerersten Bundesliga-Jahr der Vereinsgeschichte hat Union Berlin den elften Tabellenplatz erreicht und überraschend souverän den Klassenerhalt geschafft. Einer der Hauptgründe: Lebensversicherung Sebastian Andersson, der mit zwölf eigenen Treffern und drei Vorlagen für mehr als ein Drittel der 41 Saisontore sorgte.

Doch die starken Leistungen des Mittelstürmers blieben auch anderen Vereinen nicht verborgen, die nun Schlange stehen für den Mann, der dank einer Ausstiegsklausel für einen einstelligen Millionenbetrag zu haben sein soll.

Da Union durch Anderssons Vertragssituation die Hände gebunden sind und man auf einen Abgang vorbereitet sein muss, sind die Köpenicker bereits seit ein paar Wochen auf der Suche nach einem potenziellen Nachfolger. Diesen haben sie wohl in der zweiten Liga gefunden: Serdar Dursun von Darmstadt 98 soll ganz oben auf der Liste stehen.

Doch dem Gerücht, das bereits seit ein paar Tagen die Runde macht, nahm Lilien-Sportchef Carsten Wehlmann nun etwas den Wind aus den Segeln: "Wir werden ihn sicherlich nicht verschenken", stellte er gegenüber dem "kicker" klar.


Verweis auf Dominick Drexler

Denn "Stürmer dieser Kategorie haben ihren Preis – und den bestimmen wir", legte er nach. Damit entkräftigte Wehlmann auch die Meldung der "Bild", nach der Dursun für eine Ablöse von rund einer Millionen Euro zu haben sei. Stattdessen deutete er an, wo seine Preisvorstellungen etwa liegen:

Dazu erinnerte der Manager an seine Zeit bei Holstein Kiel, als er beim Verkauf von Dominick Drexler ebenfalls hart geblieben war. Für den damals 28-Jährigen strich er seinerzeit eine Ablöse von 2,5 Millionen Euro ein.

Einen ähnlichen Preis erwarte Wehlmann auch jetzt für Dursun, der "im gleichen Alter und mit ähnlichen Scoringwerten" unterwegs sei. Dieser schaffte es, vor allem dank einer starken Rückrunde, zuletzt auf 16 Tore und sechs Vorlagen – also nur eine Torbeteiligung weniger als Drexler in der Saison 2017/18 (zwölf Tore und elf Vorlagen).


Darmstadt hat nichts zu verschenken

Einzig bei der Vertragssituation unterscheiden sich die beiden Spieler deutlich: Während der Kieler damals noch zwei Jahre an seinen Verein gebunden war, besitzt Dursun nur noch ein Jahr Restvertrag (laut "kicker" ohne Ausstiegsklausel) und wäre somit 2021 ablösefrei.

Einen Rabatt will Wehlmann trotzdem nicht gewähren – "auch nicht wegen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage durch die Corona-Pandemie". Schließlich sei im Falle eines Verkaufs, auch für die Lilien "ein adäquater Ersatz unerlässlich".