Vor dem Hintergrund, dass er noch weitere Eisen im Feuer hat, forciert Hertha-Manager Michael Preetz derzeit den Fall Alexander Esswein und drängt auf eine Entscheidung. Eine Alternative in der Hauptstadt ist Arsenals Serge Gnabry, der gestern mit der deutschen Auswahl den Einzug ins Finale des olympischen Fußballturniers feierte. Beim 2:0-Halbfinalerfolg gegen Nigeria trat der 21-jährige Offensivspieler, der zuvor sechs Tore in vier Partien erzielte, zur Abwechslung nicht als Torschütze auf den Plan.
Berlins Trainer Pál Dárdai bekräftigt das Interesse an Gnabry im "kicker" nochmals ausdrücklich. "Wir hatten ihn schon vor Olympia auf dem Zettel", verrät der ungarische Coach zunächst und fügt anschließend hinzu: "Jetzt haben wir die Möglichkeit, mit ihm zu reden. Wenn es klappt, wäre es schön." Gnabry soll einem Wechsel in die deutsche Hauptstadt jedenfalls nicht abgeneigt sein.
Dem "kicker" zufolge strebt der FC Arsenal eine Verlängerung mit dem ehemaligen Stuttgarter Jugendspieler an, dessen Vertrag nach Angaben des Fachmagazins bis 2017 datiert ist. Kommt es zur Vertragsverlängerung, zieht Hertha eine Ausleihe in Betracht. Entscheidet sich der Spieler gegen eine Ausweitung der Zusammenarbeit, steht auch ein Kauf zur Debatte.
Entgegen dieser Darstellung geben englische Medien im Übrigen eine abweichende Vertragslaufzeit an: Demzufolge läuft Gnabrys Arbeitspapier bei den Gunners schon jetzt bis 2018.
Dessen ungeachtet steht eine vorzeitige Verlängerung jedenfalls zur Debatte, wie Londons Coach Arséne Wenger mittlerweile persönlich bestätigt. "Ich will Serge behalten und seinen Vertrag verlängern", gibt der 66-Jährige zu Protokoll. Schließlich baue der Verein ihn schon seit einer langen Zeit – Gnabry wechselte 2011 nach England – auf.
Ein Verkauf ist damit wohl vom Tisch; gegen ein etwaiges Leihgeschäft sprechen Wengers Äußerungen jedoch nicht zwingend. So war Gnabry schon letzte Saison für ein halbes Jahr an West Bromwich Albion verliehen.