Serge Gnabry
FC Bayern München
Gnabry zögert weiter: Bayern pocht auf Entscheidung

Ali Nikkhouy

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Der Vertragspoker zwischen Serge Gnabry und dem FC Bayern München zieht sich weiterhin in die Länge. Klar ist: Die FCB-Bosse wollen mit dem Offensivspieler, dessen Kontrakt im nächsten Jahr ausläuft, schnellstmöglich verlängern. Von der Spielerseite gibt es jedoch keinen Grund zur Eile.

Laut Sport1-Informationen will Gnabry in der anstehenden Saison definitiv bei den Bayern spielen, weil er sich unter Coach Julian Nagelsmann und in der Stadt München sehr wohl fühlt. Das bereits vorgelegte Vertragsangebot der Bayern wurde bisher weder akzeptiert, noch abgelehnt. Aktuell ist es der Plan von Gnabry, ohne Unterschrift in das letzte Vertragsjahr zu gehen. Ein Szenario, mit dem die Verantwortlichen des Rekordmeisters nicht zufrieden sind.


Bayern will ablösefreien Abgang verhindern

Zu groß ist das Risiko, dass nach David Alaba, Jérôme Boateng und Javi Martínez im vergangenen, sowie Niklas Süle und Corentin Tolisso in diesem Jahr, die Liste der ablösefreien Abgänge bei den Bayern wächst. Der Wille von Gnabry, seine Entscheidung rauszuzögern, könnte wohl mit der anstehenden Fußball-Weltmeisterschaft im Winter zusammenhängen: Sollte der Spieler auf dieser Bühne seine Leistungen abrufen, würde er sich nochmal für andere Vereine ins Rampenlicht spielen und könnte ein halbes Jahr vor Vertragsende mit allen Seiten frei verhandeln, statt sich frühzeitig zu binden und zu entscheiden.

Für die Bayern ist somit klar: Entweder nimmt Gnabry das Angebot zur Verlängerung in den nächsten Wochen an, oder es wird auf einen Verkauf bis zum 1. September gepocht.


Gnabry wünscht sich mehr Wertschätzung

„Es ist nicht so, dass jeder von uns nur ans Geld denkt“, gab Gnabry zuletzt zu Protokoll. „Da spielen auch noch andere Dinge eine große Rolle, um sich wohlzufühlen.“ Wertschätzung, glaubt der Stürmer, „sollte von beiden Seiten gezollt werden – von Verein zu Spieler und von Spieler zu Verein“. Hierbei könnte es sich laut dem Bericht um einen Fingerzeig an die Bayern-Bosse handeln. Gnabry soll nicht zufrieden sein mit der Wertschätzung, die ihm entgegengebracht wird und die sich trotz seiner Aussagen auch finanziell sichtbar macht: Mit einem Jahresgehalt von knapp unter zehn Millionen Euro verdient er weit weniger, als die meisten anderen potenziellen Stammspieler im Offensivbereich des Rekordmeisters.

Bei Gnabry soll es Parallelen mit den Fällen von Alaba und Süle geben: Die Verantwortlichen sollen nicht der Auffassung sein, dass der Offensivspieler eine klare und gesetzte Stütze für die Zukunft darstellen kann. Bundestrainer Hansi Flick, der Gnabry zuvor auch bei den Bayern trainierte, ist sich jedoch sicher: „Manchmal geht es auch um ein Gefühl. Ich glaube nicht, dass es damit zu tun hat, dass er bei Bayern zu wenig Geld verdienen könnte. So kenne ich Serge nicht. Er ist ein reflektierter Mensch und stellt sich vielmehr die Frage, ob er was anderes machen soll und sich aus der Komfortzone wagen kann“, so Flick.

Eine endgültige Entscheidung wird sich also vermutlich vorerst noch in die Länge ziehen. Die Standpunkte beider Parteien sind aber recht eindeutig.