BVB-Trainer Jürgen Klopp hat seine Mannschaft für das Spiel gegen den SC Freiburg (3:0) neu justiert: Die Meisterabwehr feierte Wiedervereinigung, Pierre-Emerick Aubameyang lief als Sturmspitze auf und Marco Reus wurde zurück auf die linke Außenbahn beordert, womit im offensiven Mittelfeld der Weg für Shinji Kagawa frei wurde. Die Maßnahmen waren von Erfolg gekrönt. Die Borussen beherrschten die Breisgauer und ließen in Sachen Torgefährlichkeit die Abschlussschwäche vergangener Tage zumindest vorübergehend in Vergessenheit geraten.
Insbesondere der Japaner, der bisweilen schon als Nostalgieeinkauf verschrien wurde, präsentierte sich wendig und ballsicher wie eh und je, deutete als stete Anspielstation an, welch bedeutende Rolle ihm im Dortmunder Spiel einst zukam. Ein Spezialist fürs Pressing – respektive Gegenpressing –, wie ihn Trainer Jürgen Klopp favorisiert.
Es war sein erster Startelfeinsatz seit der 0:2-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt am 13. Spieltag. Schon kurz nach seiner Rückkehr vom Asien-Cup attestierte ihm Sportdirektor Michael Zorc "einen sehr griffigen und konzentrierten Eindruck". Und das, obwohl der 25-Jährige belastet vom Turnier zurückkehrte: Im Viertelfinale vergab Kagawa den entscheidenden Elfmeter. Gleichwohl eroberte er beim BVB durch überzeugende Trainingsleistungen einen Platz in der Startformation.
"Er ist als Anspielstation enorm wichtig, ist ballsicher und in der Lage, das Spiel mit einem einzigen Pass zu verlagern. Das war ein großer Schritt nach vorn für ihn", so der Sportdirektor.
Never change a winning team?
Nun gilt es, die Form für das Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 zu konservieren. Großartigen Anlass für personelle Umstellungen dürfte es für Klopp nach der Partie gegen Freiburg nicht geben. Neben Kagawa rechtfertigte auch Aubameyang, mit dreizehn Pflichtspieltoren (8 Assists) Dortmunds gefährlichster Akteur der laufenden Saison, mit einem Doppelpack seinen Einsatz in der Sturmzentrale.
Da Reus im System der Westfalen ohnehin als unantastbar gilt, stellt sich noch die Frage, auf wen Klopp dann auf der rechten Seite setzt. Neuzugang Kevin Kampl macht bislang einen engagierten Eindruck und hat wohl die besten Chancen auf eine erneute Berufung in die erste Elf. Die Konkurrenz klopft allerdings allmählich wieder an: Sowohl Henrikh Mkhitaryan (Muskelbündelriss) als auch Langzeitpatient Jakub Blaszczykowski (Muskelfaserriss) tasten sich nach ihrer Rückkehr über Jokereinsätze wieder an die Mannschaft heran.