Mit Julian Baumgartlinger hat der FSV Mainz 05 nicht nur seinen Kapitän nach Leverkusen ziehen lassen müssen, sondern auch einen am Bruchweg gestandenen Führungsspieler. Im Umkehrschluss bedeutet das nicht, dass das Team nun gänzlich ohne echte Autoritäten dasteht.
"Niko Bungert ist nach wie vor sehr wichtig", verweist Stefan Bell im "kicker" auf seinen Innenverteidigerkollegen; auch Danny Latza, Daniel Brosinski, Fabian Frei und Yunus Malli zählt er zu den wichtigen Wortführern.
Dabei gehört Bell selbst zum Führungskreis der Rheinhessen – trotz oder gerade aufgrund seiner ruhigen und sachlichen Art, auf und abseits des Platzes. "Früher gab es ein, zwei Mann, die dominant, laut und aggressiv waren. Das hat sich geändert", so seine Einschätzung. Viel bedeutender sei es, Authentizität auszustrahlen.
Sportlich gehört er längst zu den Säulen, kommt in den letzten drei Spielzeiten auf 85 Startelfeinsätze. Seinem umsichtigen Naturell entsprechend sammelte der 24-jährige Abwehrspieler in diesem Zeitraum gerade einmal zehn Gelbe Karten.
Nicht ausgeschlossen, dass sein Status in Mainz bald sogar mit dem Kapitänsamt veredelt wird; der Riege der Anwärter gehört Bell mit Sicherheit an.