Seit dem 11. Spieltag musste Stürmer Stefan Kießling auf einen weiteren Einsatz in der Startelf warten, gegen Borussia Mönchengladbach meldete sich der 31-Jährige nun eindrucksvoll zurück: Zwei Treffer und zwei Vorlagen standen nach dem 5:0-Sieg über die Fohlen zu Buche.
Doch ob die Fans der Werkself auch in der Rückrunde über Tore der Vereinsikone jubeln dürfen scheint aktuell trotz Vertrages bis 2017 fraglicher denn je. Bereits im Vorfeld klagte der Angreifer über mangelnde Einsatzzeiten, verzichtete auch nach dem Spiel vor dem Mikrofon von "Sky" auf ein klares Bekenntnis.
Auf die Frage, ob Kießling auch noch nach der Winterpause das Trikot der Werkself trage, antwortete er: "Ehrlich gesagt, wird man das sehen." Natürlich habe er sich seine Gedanken gemacht und werde sich diese auch weiter machen. "Die Lage ist so, das ich natürlich spielen möchte."
Er sei zehn Jahre im Verein, den er über alles liebe. Dennoch: "Ich glaube, meine Knochen halten noch ein paar Jährchen, davon bin ich überzeugt. Die Frage ist natürlich, auf welchem Niveau und wie kann ich das Woche für Woche zeigen." Zudem kündigte er Gespräche mit den Verantwortlichen an. "Dann wird man sehen, was die beste Lösung ist".
Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel äußerte sich auch Trainer Roger Schmidt über die Situation. "Gerade mit einem Spieler, der so lange schon hier ist, sollte man das in Ruhe besprechen. Aber so wie er heute gespielt hat, können wir natürlich nicht auf ihn verzichten."
Wechsel innerhalb der Liga?
Bewegende Bilder gab es nach dem Abpfiff, als der Stürmer zusammen mit einer Gruppe von Fans der Werkself feierte, die extra noch einmal ins Stadion zurückkehrten. Presse und Kommentatoren werteten dies teilweise bereits als Abschiedsszenen. Kießlings Berater Ali Bulut sah dies jedoch anders, wie er gegenüber dem "Express" angab: "Das waren pure Freude und Erleichterung bei ihm, dass er mal wieder das Vertrauen vom Trainer bekam und es dann so zurückzahlen konnte. Im Fußball geht alles sehr schnell, und Stefan ist sicher nicht zufrieden mit seiner Situation. Aber das war kein Abschied."
Die "BILD" berichtet heute allerdings davon, dass ein Wechsel im Winter immer näher rücke. Kießling werde allerdings der Bundesliga erhalten bleiben, sei sich mit einem Klub bereits so gut wie einig. Interesse sollen Augsburg, Mainz, Ingolstadt und Hannover bekunden.
"Dass sich Vereine nach Stefan erkundigen und bei mir angerufen haben, ist doch normal. Aber es gibt weder Kontakt zum VfB Stuttgart noch zu Klubs aus der MLS", sagte Bulut zu einer Meldung des "kicker", wonach die Schwaben Kießling aufgrund der Ausfälle von Martin Harnik und Daniel Ginczek im Blick haben sollen.
Auch Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler äußerte sich zu den Gerüchten und Spekulationen um den Publikumsliebling: "Stand jetzt: Wir brauchen Stefan und lassen ihn nicht gehen. Der Idealfall ist, dass er hier bei Bayer seine Karriere beendet und dann in einer anderen Funktion weiter in den Verein eingebunden wird."