Das Eigenkapital von Werder Bremen hat sich im Laufe der letzten Jahre von einst 40 Millionen Euro auf einen Betrag in Höhe von etwa zwei Millionen Euro minimiert. Wenn sich demnächst Aufsichtsrat und Geschäftsführung zusammensetzen, wird daher vor allem die Frage im Vordergrund stehen, wie die Finanzlage des Vereins aufpoliert werden kann.
Verschiedene Modelle wurden intern bereits besprochen. Im Fokus stehen künftig womöglich die Suche nach einem neuen Investor sowie der erstmalige Verkauf des Stadionnamens.
Die letztgenannte Option soll spätestens ab 2018 greifen. Dann endet nach Informationen der "Sport Bild" der Kontrakt mit Energieversorger EWE, der in dieser Angelegenheit ein Vetorecht besitzt. Die Vereinbarung mit dem Konzern wurde geschlossen, als das Weserstadion im Zuge des Umbaus (2008 und 2011; Kosten 76 Millionen Euro) mit einer Solarstromanlage ausgestattet wurde. Die Hanseaten erhalten im Gegenzug 2,5 Millionen Euro jährlich.
"Wenn wir den Stadionnamen zum Verkauf anbieten werden, haben wir durchaus gute Chancen, ihn entsprechend zu vermarkten, weil es ein Erstaufschlag wäre", erklärte Klaus Filbry, Mitglied der Werder-Geschäftsführung, dem Sportblatt zufolge. Er betonte dabei, dass zunächst "EWE der erste Ansprechpartner für Werder ist."
Interessenten haben sich nach Sondierungsgesprächen ohnehin noch nicht herauskristallisiert. Auch eine gewisse Bremer Bierbrauerei, die bei Werder vermeintlich hoch im Kurs stehen soll, weil der Name bei der kritischen Anhängerschaft auf vermeintlich mehr Akzeptanz stoße, machte in dieser Hinsicht noch keine Anstalten.
Im Hinblick auf die grundsätzliche Investorenfrage meldete sich jüngst Ehrenpräsident Klaus-Dieter Fischer zu Wort. Er steht diesem Thema – im Sinne des Vereins – sehr aufgeschlossen gegenüber und erachtet eine strategische Partnerschaft als Idealkonstellation. Darüber hinaus müsste man bei der Suche auch mal im Ausland Ausschau halten.