Sven Bender
1. Bundesliga
Tuchel schwärmt von Bender

Kristian Dordevic

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Im Europa-League-Spiel beim Wolfsberger AC (1:0) war Sven Bender ein Einsatz noch nicht vergönnt, stattdessen musste der 26-Jährige den vereinsinternen Sechser-Konkurrenten Ilkay Gündogan, Julian Weigl und Gonzalo Castro (eingewechselt) den Vortritt lassen. Ein Umstand, der zunächst einmal so gar nicht zu den Lobeshymnen passt, die sein Coach Thomas Tuchel laut "kicker" auf ihn herunterprasseln lässt.

Der Mittelfeldmann sei als "totaler Teamplayer" und "Führungsfigur", ein "Geschenk für einen Trainer", schwärmt der BVB-Coach in den höchsten Tönen. "Deshalb sind wir sehr glücklich und planen fest mit ihm im zentralen Mittelfeld." Ein Ausblick darauf, dass die Zeit des beinharten Spielers noch kommen wird?

Zumindest indirekt verhehlt Tuchel zwar nicht, dass der spielstarke Youngster Weigl aktuell mit seiner Unbekümmertheit etwas die Nase vorne hat, während Bender vielleicht noch sein Selbstvertrauen suche. Was nach Ansicht des Trainers normal sei, "weil er auch lange nicht regelmäßig gespielt hat." In der vergangenen Rückrunde hielten ihm körperliche Beschwerden hartnäckig die Treue, sodass Dortmunds "Iron Manni" mindestens acht Ligaspiele gesundheitsbedingt passen musste und es angesichts des fehlenden Rhythmus nur dreimal in die Startelf schaffte. "Vielleicht", führt der ehemalige Mainz-Coach seine Begründung für den aktuellen Status quo weiter aus, sei für Bender darüber hinaus die fußballerische Umstellung "auch einen Tick größer" gewesen.

Die Spielstärke, die ihm teilweise abgesprochen und im Umkehrschluss als Vorteil Weigls angesehen wird, sieht Tuchel allerdings auch bei Bender gegeben. "Ich glaube, dass er sehr wohl in der Lage ist, im Aufbauspiel Akzente zu setzen und der erste Aufbauspieler zu sein", lässt der Übungsleiter der Westfalen durchblicken. Keineswegs sollte man ihn auf Balleroberungsfunktion und kämpferische Leistung reduzieren.


"Im Moment zählt Dortmund."

Derweil hinterlässt der Mittelfeldakteur mitunter den Eindruck, dass er sich über seine Situation durchaus so seine Gedanken macht. Momentan zähle für ihn Dortmund, versichert der bis 2017 gebundene Borusse zwar, eröffnet mit einer weiteren Aussage allerdings einen andersgearteten Interpretationsspielraum: "Im Moment muss man gucken, wie sich alles entwickelt." Seit Wochen kursieren Gerüchte über ein Interesse aus der Premier League, wovon Bender jedoch angeblich nichts wisse. In diesem Zusammenhang konstatiert auch Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, dass ein Spielerwechsel überhaupt nicht zur Debatte stehe.