Der Begriff der Rotation dürfte sich kaum irgendwo treffender verwenden lassen als im Zusammenhang mit der Hoffenheimer Sturmabteilung. Den Großteil der Saison alternierte Trainer Markus Gisdol in der Spitze überwiegend zwischen Ádám Szalai und Anthony Modeste, wobei Szalai vornehmlich die Heim-, Modeste hingegen die Auswärtsspiele vergönnt waren. Bislang mit bedingtem Erfolg: Die On-/Off-Stürmer haben jeweils vier Tore auf dem Konto.
Sven Schipplock, der dritte Mittelstürmer im Bunde, kam lange Zeit die Rolle einer Spezialkraft von der Bank zu. Der 26-Jährige musste bis zum 13. Spieltag auf seinen ersten Startelfeinsatz warten, bis zum 24. Spieltag folgten nur drei weitere Berufungen in die Anfangsformation.
Doch aktuell geht der Trend im Kraichgau in eine andere Richtung. Schipplock lief in den vergangenen drei Partien von Beginn für die TSG auf und verwies die Millioneneinkäufe Szalai und Modeste auf die Plätze. Auch wenn Gisdol die Sturmbesetzung in der Regel an den Gegner anpasst, lobt der Coach Schipplock ausdrücklich und macht deutlich, dass es sich bei dieser Variante momentan um den Status quo handelt.
"Ich haue immer alles rein." - Sven Schipplock über die Trainingsarbeit
"Im Moment hat Sven Schipplock die Nase vorn", verbalisierte Gisdol laut "kicker" am Wochenende – trotz der 1:4-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach – seine Wertschätzung für den ehemaligen Stuttgarter (89 Ligaspiele für den VfB – 29 Tore – 14 Assists). Er rühmt vor allem das fleißige und aggressive Spiel gegen den Ball, aber "auch in der Vorwärtsbewegung hat er in den letzten Wochen viele Lücken gerissen." Dadurch seien oft zusätzlich Chancen auf Hoffenheimer Seite entstanden.
In die gleiche Kerbe schlägt 1899-Manager Alexander Rosen, der bei Schipplock zunehmende Beteiligung an torgefährlichen Aktionen erkennt.
Wie das Sportblatt schreibt, hat Gisdol auch den Startelfeinsatz in der heutigen DFB-Pokalbegegnung mit Borussia Dortmund (20:30 h) bereits abgesegnet. Schipplock ist sich dennoch bewusst, dass es sich bei der Sturmfrage in Hoffenheim nach wie vor um ein Kopf-an-Kopf-Rennen handelt: "Das Ganze kann Woche für Woche wieder anders aussehen", so der Angreifer im "kicker". Im Hinblick auf den derzeitigen Vorsprung auf Modeste und Szalai verspricht er deshalb: "Ich werde mich darauf nicht ausruhen."