Erst gestern machte wie aus dem Nichts die Meldung über einen bevorstehenden Wechsel von Sven Schipplock zum Hamburger SV die Runde, heute wurde der Deal schließlich unter Dach und Fach gebracht. Der 26-jährige Stürmer, seit 2011 in Diensten der TSG 1899 Hoffenheim, unterschrieb nach Absolvierung der obligatorischen sportmedizinischen Untersuchung einen Dreijahresvertrag beim Bundesliga-Dino.
Schipplock bestritt in den letzten vier Spielzeiten 84 Ligaspiele für Hoffenheim, in denen er an 28 Treffern (16 Tore – 12 Assists) direkt beteiligt war. Mit 25 Einsätzen im Oberhaus markierte der Torjäger in der vergangenen Saison seine persönliche Bestmarke, allerdings stand er dabei in lediglich acht Partien von Beginn an auf dem Platz (zuletzt am 28. Spieltag).
"Er ist ein sehr robuster Spieler, der Tiefe in seinem Spiel hat und über ein sehr gutes Anlaufverhalten verfügt", zitiert die Internetseite der Hamburger Sportdirektor Peter Knäbel. "Hier soll etwas aufgebaut werden, es findet gerade ein großer Umbruch statt. Ich möchte Teil dieser Entwicklung sein", so der Spieler über seinen Wechsel in die Hansestadt.
Neuer Anlauf an der Elbe
Überwiegt das Verlangen nach einer neuen Herausforderung im Oberhaus oder ist es doch die Flucht vor der Konkurrenzsituation im Kraichgau? Obschon Anthony Modeste die Sinsheimer nach Ablauf des Spieljahres 2014/15 in Richtung Köln verlassen hat, stellten sich die Aussichten für Schipplock bei der TSG womöglich als wenig rosig dar.
Denn wieder einmal stehen mit Neuzugang Mark Uth und Ádám Szalai zwei prominente Konkurrenten im Sturmzentrum auf der Matte, aber auch Kevin Volland – zuletzt in der Regel auf der rechten Außenbahn im Einsatz – soll in Zukunft verstärkt im Zentrum operieren. Bereits in der vergangenen Saison lief der 22-Jährige viermal als Stürmer auf.
Da stehen die Einsatzchancen in Hamburg eventuell besser. Schipplock ist als schneller und wendiger Spieler zumindest in gewisser Hinsicht ein Gegenentwurf zum wuchtigen Pierre-Michel Lasogga und damit auch unter taktischen Gesichtspunkten eine Alternative im Angriff.
Zwar findet sich mit Oldie Ivica Olic ein weiterer namhafter Kandidat für die Sturmspitze in den hanseatischen Reihen, jedoch besetzte dieser in der Endphase der letzten Saison zumeist den Flügel. Auch in der laufenden Vorbereitung stand der Kroate, der jüngst seinen Unmut über die positionelle Umsiedlung kundtat, in den Testspielen überwiegend als Linksaußen auf dem Platz – an vorderster Front wurde er bislang nur einmal als Einwechselspieler eingesetzt.
Mit einer Doppelspitze ließ HSV-Trainer Bruno Labbadia im Rahmen der Testläufe im Übrigen noch nicht spielen.