Als Thomas Kraft im Sommer 2011 vom FC Bayern zu Hertha BSC wechselte, ging damit eine Aufwertung seines sportlichen Stellenwerts einher. Beim Hauptstadtklub war er vom Fleck weg Stammkeeper, stand in seiner Debütsaison in allen Bundesligaspielen zwischen den Pfosten. Diesen Status behielt er in den Folgejahren bei, bis zur Spielzeit 2015/16: Am fünften Spieltag zog sich der 28-Jährige eine Rippen- und Schlüsselbeinprellung zu und war wochenlang raus.
Rune Jarstein sprang ein und machte sich unverzichtbar. Angesprochen auf die Torwartfrage erklärte Trainer Pál Dárdai zwar mehrmals, dass Kraft nach wie vor als Nummer eins gelte, sein norwegischer Konkurrent aber derjenige sei, der spiele. Und daran hat sich bis heute nichts geändert. Zu Beginn der laufenden Saison wurde Jarstein vom Coach schließlich öffentlich zum neuen Platzhirsch gekürt.
Im Sommer nun läuft der Vertrag von Kraft aus, der Klub würde gerne verlängern. "Wir haben mit Thomas einen Torwart, der sofort Rune ersetzen kann, wenn er ausfällt. Ich werde mit Thomas in den nächsten Wochen essen gehen und mit ihm sprechen", verkündet Geschäftsführer Michael Preetz laut "Berliner Kurier".
Doch dieses Interesse beruht anscheinend nicht auf Gegenseitigkeit. Nach Informationen der Zeitung will Kraft die Berliner nach Ablauf seines Kontrakts verlassen. Wie das Blatt erfahren hat, lagen ihm im Herbst schon drei Angebote aus den USA vor, für einen Wechsel war es damals allerdings schon zu spät. Neben der MLS zieht Kraft weitere Optionen in Betracht: Anfragen aus der 1. sowie der 2. Bundesliga liegen jedenfalls vor, so der "Berliner Kurier".