Thomas Müller
FC Bayern München
Müller nicht mehr unersetzlich

Kristian Dordevic

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Thomas Müller befindet sich in dieser Saison nach Ansicht vieler Fußballgelehrten und -experten im größten Formtief seiner Karriere. Möglicherweise eine Schaffenskrise der etwas anderen Art, war er doch bei jedem zweiten seiner Auftritte direkt an einem Tor beteiligt (13 Scorerpunkte in 26 Pflichtspielen). Es ist aber vor allem die Nichtberücksichtigung in den wichtigen Spielen der jüngeren Vergangenheit, die dafür spricht, dass der Weltmeister seinen Status als unantastbarer Raumdeuter an der Säbener Straße nicht mehr innehat.

Im Prestigeduell mit Verfolger RB Leipzig saß der 27-Jährige ebenso über die vollen 90 Minuten auf der Bank wie im Pokalachtelfinale gegen den VfL Wolfsburg. Obendrein wirkte er in den vergangenen drei Champions-League-Partien jeweils nur als Einwechselspieler mit, zuletzt am Mittwochabend gegen den FC Arsenal, als er nach seiner Einwechslung (in der 86. Minute) zum 5:1-Endstand traf. "Das ist ein Zeichen, dass wieder Licht im Tunnel ist. Ich bin überzeugt, er wird jetzt wieder in totaler Kontinuität gute Leistungen bringen, Tore erzielen", kommentierte Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge hinterher.

Müllers Hauptproblem in München lautet wohl: Thiago. Der spanische Mittelfeldtechniker gehört in dieser Spielzeit zu den überragenden Akteuren beim Rekordmeister, gilt am ehesten als direkter Konkurrent. Auch Robert Lewandowski und Arjen Robben, die auf deren Positionen der DFB-Nationalspieler ebenfalls einsetzbar ist, sind wie der Spanier unersetzlich im Starensemble.

Auf der heutigen Pressekonferenz zur bevorstehenden Auswärtspartie in Berlin betont Trainer Carlo Ancelotti derweil, dass Müller und Thiago nicht in einem Alternativverhältnis stehen, sondern auch zusammenspielen können, was schon viele Male vorgekommen ist. "Thomas ist auch wichtig, wenn er kein Tor schießt", so Ancelotti zum Stellenwert des deutschen Angreifers, der darüber hinaus als Persönlichkeit "gut für die Mannschaft" sei.