Für Timo Baumgartl könnte der Anfang einer Leidenszeit bevorstehen. Zumindest, wenn man dem einen oder anderen Boulevardbericht Glauben schenkt. Demnach steht dem Innenverteidiger des 1. FC Union Berlin nach seinem schweren Kopf-Zusammenstoß mit Fabian Klos eine wochenlange Zwangspause bevor.
Dabei klang die Diagnose „schwere Gehirnerschütterung“ angesichts der Bilder und dem Abtransport Baumgartls, der zwischenzeitlich regungslos und nicht ansprechbar auf dem Rasen lag, noch halbwegs positiv. Doch Baumgartl hat eine Vorgeschichte, wenn es um Kopfverletzungen bzw. Gehirnerschütterungen geht.
In den Jahren 2017, 2018 und 2019 war Baumgartls Gehirn bereits zu seinen Ungunsten durchgerüttelt worden – mal bekam er einen wuchtigen Schuss aus kurzer Distanz ab, mal einen Ellenbogen. „Ein kaputtes Knie kann man irgendwann ersetzen. Eine Hüfte auch. Beim Gehirn wird es schwierig“, hatte der 25-Jährige mal zu seinen Stuttgarter Zeiten gesagt, als es ihn wieder erwischte.
Generell wird in der Bundesliga seit einigen Jahren besser mit Blessuren rund um den Kopf umgegangen. Hat sich ein Spieler zum Beispiel eine Gehirnerschütterung zugezogen, wird meist zwei- oder dreimal überlegt, ob es sinnvoll erscheint, den Spieler schon im nächsten Spiel wieder spielen zu lassen. Und das zu Recht.
Ausfallzeit schwer zu prognostizieren
Fakt ist, dass bei einer schweren Gehirnerschütterung, wie Baumgartl sie erlitten hat, schwer vorherzusagen ist, wann er wieder Mannschaftstraining absolvieren kann. Mal geht es in etwas kürzerer Zeit wieder, mal kann es sich lange ziehen – siehe Benjamin Hübners über dreimonatige Ausfallzeit in der Saison 2018/19.
In dieser Woche wird sich der Spieler von Union Berlin aber nicht zurückmelden, so viel ist sicher. Fürs Conference-League-Spiel gegen Maccabi Haifa am Donnerstag (21:00 Uhr) muss sich Cheftrainer Urs Fischer schon mal überlegen, wen er stattdessen ins Rennen schickt. Neben dem gesperrten Paul Jaeckel steht auch der nicht nominierte Rick van Drongelen nicht zur Verfügung.
„Was am Donnerstag sein wird, müssen wir noch überlegen“, erklärte Fischer. Eine Option durch den Ausfall Baumgartls sei jedoch die Umstellung auf Viererkette.