Im vierten Jahr im deutschen Oberhaus wartet RB Leipzig immer noch auf das erste Eigengewächs, das den Sprung aus dem Nachwuchs in den Profi-Bereich schafft und sich im Erstliga-Kader der Sachsen etabliert. Diverse Talente unterzeichneten zwar schon einen Lizenzspielervertrag, jedoch konnte bislang noch keiner von ihnen ein Bundesliga-Spiel absolvieren.
Der Spieler, der im aktuellen Kader wohl die besten Chancen hat, diese Hürde in naher Zukunft zu meistern, ist Tom Krauß. Der 18-Jährige besitzt seit dem letzten Sommer einen Profi-Vertrag bei den Roten Bullen und verlängerte diesen erst vor wenigen Tagen langfristig bis 2025.
Trainingsleistungen noch zu inkonstant
Trainer Julian Nagelsmann hält große Stücke auf den defensiven Mittelfeldspieler, wie er in der Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen den SC Paderborn noch einmal bekräftigte.
Krauß habe im vergangenen Sommer einen sehr starken Eindruck in der Vorbereitung gemacht und sei in dieser Zeit sogar recht nah an der ersten Elf gewesen, so der RB-Coach. Als dann die Pflichtspiele begonnen, sei er jedoch "körperlich in ein kleines Loch gefallen", was für junge Spieler allerdings auch nicht ungewöhnlich sei.
Nagelsmann empfiehlt 2. Bundesliga
Durch dieses Formtief – und weil Nagelsmann laut eigener Aussage im Kampf um Meisterschaft und Champions League möglichst wenig Risiko eingehen wollte – wartet Krauß nun immer noch auf seinen ersten Profi-Einsatz. Durch zuletzt wieder stark verbesserte Trainingsleistungen schaffte er es immerhin mal wieder in den Spieltagskader von RB Leipzig. Beim 4:2 Auswärts-Sieg der Sachsen gegen den 1. FC Köln in der vergangenen Woche saß er auf der Bank.
Um endlich auch Spielpraxis auf hohem Niveau zu sammeln, bringt Nagelsmann nun eine Leihe für sein Mittelfeld-Talent ins Gespräch. Dabei habe er vor allem die 2. Bundesliga im Sinn. Auf diesem Level sei es möglich, dass "er mal ein Jahr lang durchspielt". Es sei wichtig dort zum Stammspieler zu werden und nahezu die kompletten 34. Spiele zu absolvieren.