Beim 1. FC Union Berlin ist es Tom Rothe gelungen, seinen Platz auf der linken Seite in den zurückliegenden Wochen zu festigen. Nach dem gebrauchten Tag beim 0:1 gegen Gladbach (LigaInsider-Note 4,5/Auswechslung in der 46. Minute) hat sich der 19-Jährige zunächst im Duell mit Ex-Klub Borussia Dortmund gefangen und nun gegen seinen nächsten ehemaligen Verein einen draufgesetzt.
Beim 2:0-Sieg über die Kieler, bei denen er in der Vorsaison als Leistungsträger mitverantwortlich für den Aufstieg war, avancierte Rothe mit einem Tor und einer Vorlage zum Matchwinner. Seine Saisonscorer drei und vier. So hält man sich die Konkurrenz vom Leib. Jérôme Roussillon kommt bisher nicht mal auf eine Einsatzminute. Josip Juranović wiederum hat verletzungsbedingt bisher nicht mitwirken können.
„Er ist ein junger Spieler, den wir geholt haben, weil wir an ihn glauben“, kommentiere Bo Svensson die Personalie im Anschluss an den jüngsten starken Auftritt, auch wenn er das „gefühlt“ jede Woche sage. Das Ende der Fahnenstange ist in den Augen von Berlins Trainer dabei bei Weitem nicht erreicht: „Mit 19 bist du lange noch nicht fertig.“
Rothe arbeitet an Weiterentwicklung
Auch in Kiel habe Svensson „Sachen in Toms Spiel gesehen, bei denen er sich verbessern muss“. Taktische Dinge wie etwa das Verteidigen und die Positionierung gegen schnelle, quirlige Spieler (Rothe ist 1,92 Meter groß), aber auch „athletische Elemente“. Wichtig ist, dass der Linksverteidiger dem aufgeschlossen gegenübersteht. „Er will an diesen Sachen arbeiten“, betonte Svensson.
Sollte es Rothe letztlich auch gelingen, an jenen Stellschrauben zu drehen, darf sich Union nachträglich zu einem echten Glücksgriff gratulieren. Vereinspräsident Dirk Zingler lehnte sich kürzlich schon aus dem Fenster, als er erklärte, den im Sommer für 5 Millionen Euro verpflichteten Rothe als künftigen deutschen Nationalspieler anzusehen.