Zunächst wollte Pál Dárdai am Freitagabend nach dem 5:1-Testspiel gegen den FC Anker Wismar niemanden herausheben und befand, dass er mit der Leistung von allen Akteuren zufrieden war, doch dann richtete der Chefcoach lobende Worte an Valentin Stocker.
"Er hat so intelligent gespielt", schwärmte Dárdai über den Schweizer, der gegen den Oberligisten für den angeschlagenen Vladimir Darida (Oberschenkelprellung) eine Halbzeit lang im defensiven Mittelfeld 45 Minuten lang spielen durfte, nachdem er in den Trainingseinheiten der vergangenen Wochen auf eben jener Position aushelfen musste.
"Da muss ich jetzt mit dem Gedanken spielen, ihn vielleicht jetzt auch gegen bessere Mannschaften auszuprobieren", so Dárdai". "Was er heute gemacht hat mit dem Coaching, dem einfachen Fußball, den Fußball zu lesen, das Vororientieren, ... Das war richtig gut, da war ich überrascht."
Für den 28-Jährigen könnte sich mit veränderter Rolle auch die Perspektive in der Hauptstadt bessern. Am Ende der Vorsaison hatte das Trainergespann die Formation nach neun Auswärtspleiten in Folge für die Partie in Darmstadt vom 4-2-3-1 auf ein 4-4-2 umgestellt und Stocker nicht in den Kader berufen, da es die Zehnerposition nicht gab und er für die Außenbahn nicht genügend Dynamik mitbringe.
Für die neue Spielzeit kündigte Dárdai bereits an, dass man "fast immer mit zwei Stürmern spielen wolle" und deshalb vom System der letzten Jahre abrücke, stattdessen auf 3-5-2 und 4-4-2 zurückgreifen wolle. Vielleicht die Chance für Stocker, der zwar auch in dieser Transferperiode als Wechselkandidat gehandelt wurde, laut eigener Aussage aber in Berlin bleiben möchte.