Für Vedad Ibisevic war es am Samstag in Mainz ein Nachmittag zum Vergessen. Erneut blieb der Stürmer torlos, dazu holte sich der Bosnier in der Nachspielzeit noch seinen fünften Platzverweis in der Bundesliga ab.
Die Szene, die schlussendlich zum Platzverweis führte, bleibt aber diskussionswürdig. Nach einem Gespräch mit Schiedsrichter Tobias Stieler wurde der 33-Jährige wegen Schiedsrichterbeleidigung vom Feld gestellt.
Ibisevic bestreitet jedoch, den Unparteiischen verbal angegangen zu haben: "Meine genauen Worte waren: ‘Das ist so schlecht‘", beteuert er lau "B.Z.", nicht das ihm vorgeworfene "scheiße" in Richtung von Stieler. Dieser betont jedoch ausdrücklich, eine Beleidigung "glasklar" wahrgenommen zu haben.
"Weil er etwas aufgeregt war, habe ich höchstens mit Gelb gerechnet. Nach Rot stand ich unter Schock. Als ich hörte, wie der Schiedsrichter zu Stocker sagte, was ich angeblich gesagt haben soll, bin ich erst zu ihm hin und habe erklärt, dass ich das nicht gesagt hätte", erläutert Ibisevic gestern.
Stieler und der Rot-Sünder haben dazu bereits auch eine persönliche Historie. 2010 verwies der Unparteiische Ibisevic – damals noch in Diensten von 1899 Hoffenheim – in einem Pokalspiel des Feldes, ebenfalls wegen Beleidigung. Damals gab Ibisevic die deftige Beleidigung jedoch zu und erhielt drei Spiele Sperre.
Ibisevic betont, bei seinen bisherigen Platzverweisen nie protestiert zu haben, weil sie zu Recht ausgesprochen wurden. Im aktuellen Fall seien ihm aber Sachen in den Mund gelegt worden, die er nicht gesagt habe. Ihn mache dazu traurig, dass es kaum eine Chance habe, sich gegen die Anschuldigungen zu wehren. Der Bosnier hatte bereits vorgeschlagen, einen Lippenleser zu Rate zu ziehen.