VfL Bochum
1. Bundesliga
Tempo und Halbräume: Darum spielten Holtmann, Wittek und Oermann

Kristian Dordevic

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Der Einstand von Dieter Hecking als neuer Trainer des VfL Bochum ist geglückt. Sein Team trotzte dem Double-Sieger Bayer Leverkusen ein Remis ab. Wie Heckings Herangehensweise war, beschrieb er im Anschluss an das 1:1 und begründete damit einhergehend einzelne Personalentscheidungen.

Ein wichtiger Aspekt war, Geschwindigkeit ins Bochumer Spiel zu bringen. „Wenn du in einer der besten Ligen der Welt spielst, kommst du ohne Tempo nicht mehr weiter“, hielt Hecking am Samstagabend fest. Er dachte dabei nicht nur, aber besonders an Gegenspieler wie Jeremie Frimpong. Auf ihn wurde Gerrit Holtmann quasi angesetzt. „Es war heute natürlich wichtig, dass ich zu Frimpong einen Gegenspieler hatte, der dieses Tempo mitgehen kann, solange die Kraft da ist.“

Die Komponente Geschwindigkeit sollte auch Tim Oermann in der Abwehr reinbringen. Er hat offensichtlich ein Bewerbungsschreiben für weitere Einsätze abgegeben. „Wir wollen keinen herausheben“, sagte Hecking zwar, „aber Tim hat sicherlich ein sehr gutes Spiel gemacht.“


Wittek erhält als Halbverteidiger den Vorzug

Neben Jakov Medić war etwas überraschend auch Maximilian Wittek in der aufgebotenen Dreierkette ein Partner von Oermann. Der normalerweise außen beheimatete Fußballer hat diese Rolle nach Einschätzung des VfL-Trainers „hervorragend gespielt“. Hintergrund dieser Anordnung war, Zugriff auf die Halbräume zu bekommen.

Hecking erklärte: „Jonas Hofmann kenne ich in- und auswendig. Jonas ist ein sehr schlauer Spieler, der auch viele kleine Bewegungen hat. Ich sage nichts gegen Ordets (1,95 Meter) oder Mašović (1,89 Meter), aber das wäre nicht der passende Gegenspieler für Hofmann gewesen.“ Und deshalb habe er ihnen in der Dreierkette „den etwas Kleineren vorgezogen“ und dafür außen „auf das Tempo von Gerrit gesetzt, der uns Frimpong kontrollieren sollte“.

Bis auf wenige Ausnahmen „hat das gut geklappt“, befand Bochums Coach. Der Punkt gegen den amtierenden Meister kann dennoch nur ein Anfang gewesen sein, schließlich steht sein Team in dieser Saison weiter ohne Sieg da, was unterm Strich aktuell Platz 18 bedeutet. Die Startelfspieler seiner VfL-Premiere dürften bei ihm für den weiteren Weg aber zumindest einen Stein im Brett haben.