Beim VfL Bochum läuft momentan vermutlich ein Casting für die Flügel. Es kann gut sein, dass Trainer Peter Zeidler sein Team gegen Hoffenheim in einer 4-3-3-Anordnung (alternativ 4-2-3-1) ins Rennen schickt statt im viel praktizierten System mit Mittelfeldraute. Für die Außenposten in der Offensive bräuchte es entsprechend die richtigen Spielertypen. Besonders drei Namen stehen im Fokus.
Da ist zum einen Moritz Broschinski. Er bringt die Geschwindigkeit für die Position mit und tankte zuletzt mit einer Torvorlage als Joker beim 1:3 gegen Wolfsburg und zwei Scorern im Test gegen Köln (2:3) Selbstvertrauen. Der 24-Jährige scheint drauf und dran zu sein, sich nach drei Einwechslungen wieder eine Chance in der Startformation zu verdienen.
Im Training habe sich Broschinski als Spieler herauskristallisiert, der „am meisten getroffen“ hat, verriet Zeidler am Donnerstag. Auch er bewertete den Auftritt am vergangenen Spieltag positiv. „Gegen Wolfsburg hat er frischen Wind gebracht mit den Kollegen, auch wenn wir verloren haben“, so sein Urteil.
Der 1,90 Meter große Stürmer habe viele Qualitäten und „wir warten auf seinen Durchbruch“. Zeidler weiter: „Es rückt näher, dass er von Anfang an spielt. Es kann sein, dass wir übermorgen mit ihm starten.“
Broschinski hat Nase vor Miyoshi und Kwarteng
Ein weiterer heißer Anwärter ist Koji Miyoshi (27). Ein Vorteil des japanischen Neuzugangs ist, dass er vorne „auf verschiedenen Positionen spielen kann“, was auch mit Blick auf Umstellungen während eines Spiels hilfreich ist. Sein Start war etwas unglücklich, auch wenn das Debüt (3. Spieltag) vielversprechend war. Es folgte eine Verletzung und ein „unglücklicher Auftritt gegen Dortmund (2:4)“.
Er müsse unterm Strich besser werden, sei aber auf dem Weg dahin – genau wie Broschinski und Moritz-Broni Kwarteng, der Dritte im Bunde. Er gehört ebenfalls zu den von Zeidler thematisierten „ernsthaften Startelfkandidaten“. Wie Broschinski hatte der 26-Jährige im Test ein persönliches Erfolgserlebnis.
„Momo hat im Spiel nicht nur ein Tor gemacht, sondern auch Akzente gesetzt.“ Er kam jedoch mit einem Infekt aus dem Wochenende und trainierte erst am Mittwoch komplett mit. Prinzipiell reicht die Zeit aber, um die nötige Fitness herzustellen. „Einem Startelfeinsatz steht nichts im Weg.“ Ober es aber so kommt oder ob Kwarteng doch als Joker eingeplant wird, „müssen wir schauen“.
Von allen drei VfL-Profis dürfte sich Trainingstorjäger Broschinski am ehesten für einen Einsatz in der ersten Elf empfohlen haben, zumal Bochum mit insgesamt sechs erzielten Treffern im Toreschießen Nachholbedarf hat (weniger hat nur St. Pauli/4). Die andere Außenposition könnte sich zwischen Miyoshi und Kwarteng entscheiden.
Boadu drängt zurück ins Team
Grundsätzlich hätte übrigens auch Myron Boadu (23) ein gewichtiges Wort mitzureden. Nach über einer Woche Verletzungspause könnte ein Startelfeinsatz aber zu früh kommen. Demnächst wird er aber wieder seinen (Stamm-)Platz beanspruchen und die Situation der Kollegen erschweren.