Die Besetzung der Abwehrzentrale des VfL Bochum hat sich in dieser Saison als schwere Geburt erwiesen. Eines ist mittlerweile aber klargeworden: Ivan Ordets steht in der Hierarchie oben. Das verdeutlichte Cheftrainer Thomas Letsch am Donnerstag. Die Frage des Nebenmanns lässt sich demgegenüber nicht so leicht beantworten. Es läuft auf ein Duell von Erhan Mašović und Keven Schlotterbeck hinaus.
„Wir haben fünf gute Innenverteidiger“, hielt Letsch auf der Pressekonferenz vor dem Freiburg-Spiel (Samstag, 15:30 Uhr) in dieser Hinsicht fest. Zu Saisonbeginn, damals noch unter Letsch-Vorgänger Thomas Reis, wurden verschiedenste Kombinationen (wenig erfolgreich) durchgespielt. Im weiteren Verlauf hat sich herauskristallisiert: „Ivan ist unsere Konstante.“
Während der Ukrainer bis hierhin die meisten Einsätze unter den Innenverteidigern hatte, sind Dominique Heintz und Vasilios Lampropoulos abgefallen. Sie standen zuletzt nicht mal im Kader. Zum Start nach der Winterpause machte Neuzugang Schlotterbeck vermeintlich den zweiten Platz in der Abwehr klar. Nach drei Startelfeinsätzen löste ihn Mašović jedoch ab.
Mašović und Schlotterbeck stehen für verschiedene Komponenten
Jetzt geht es in die nächste Runde. Auch der Serbe darf sich seines Startelfplatzes nicht sicher sein und muss sich weiter gegen Schlotterbeck behaupten. Über dieses „Luxusproblem“ will sich Letsch nicht beklagen: „Beide haben eine sehr gute Qualität. Keven hat es zu Beginn gut gemacht neben Ivan. Erhan hatte jetzt die Nase vorne. Gucken wir mal, was am Wochenende passiert.“
Es wird auch um die Frage gehen, was Bochum gegen den Sport-Club mehr braucht. „Mašović ist ein sehr zweikampfstarker Spieler. Er hat im Vergleich zu Keven seine Stärken mehr in der Defensive.“ Schlotterbeck wiederum sei „extrem gut im Spielaufbau“. Reicht das, um Mašovićs kleinen Vorsprung wettzumachen?
Was jedenfalls keine Rolle spielt, ist der Umstand, dass mit Freiburg der Stammklub des nur auf Leihbasis für den VfL spielenden Schlotterbeck nach Bochum kommt. „Es ist sicherlich kein Kriterium“, stellte Letsch klar. „Das Kriterium ist immer, was ist aus unserer Sicht die beste Elf ist, um dieses Spiel zu gewinnen.“