Rund zwei Jahre nach seinem letzten Pflichtspieleinsatz hat Ignacio Camacho einsehen müssen: Es geht nicht mehr! Am Montag verkündete er gemeinsam mit dem VfL Wolfsburg das Ende seiner aktiven Laufbahn. "Wir haben den Vertrag aufgelöst – zu Bedingungen, die für alle Beteiligten fair waren", teilte Geschäftsführer Jörg Schmadtke mit.
Am 29. September 2018, beim 2:2 gegen Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga, war der Spanier letztmals in einem Wettbewerb für die Wölfe im Einsatz. Noch als Stammspieler, wobei er schon damals einer lange Verletzungspause aus der Vorsaison in den Knochen hatte. Insgesamt unterzog sich Camacho seit Oktober 2017 fünf Operationen.
Zu viel. Vor allem das Sprunggelenk machte immer wieder Probleme. Von einem erneuten Comeback verabschiedete er sich wohl endgültig, nachdem ein Training im Mai in starke Schmerzen mündete.
Nun gestand sich der 30-Jährige ein: "Mein Fuß hat Basta gesagt. Nach einiger Zeit des Nachdenkens und vielen Besprechungen mit den Ärzten und dem Verein ist es an der Zeit, mich davon zu verabschieden, was Jahre lang mein Beruf war."
Camacho kommt auf 21 Spiele für den VfL Wolfsburg
Dass Camacho es nicht versucht hat, lässt sich gewiss nicht behaupten: "Ich war monatelang in der Reha, habe unzählige Ärzte besucht, Rückfälle erlebt. Ich habe nonstop gekämpft, um wieder auf den Platz zurückzukommen."
Auch Schmadtke nahm das natürlich zur Kenntnis, mit Anerkennung. "Ich danke dir für deinen großen Einsatz, nicht nur für den auf dem Platz, sondern auch für den in deiner Reha, den du da an den Tag gelegt hast. Das sagt schon ein bisschen etwas aus über deine Kämpferqualitäten", adelte der Manager seinen Schützling für dessen Charakter.
Ungeachtet der Vertragsauflösung wird Camacho, der für Wolfsburg wettbewerbsübergreifend nur 21 Spiele machen konnte, dem VW-Klub erhalten bleiben. Er absolviert in den nächsten zwei Jahren ein Trainee-Programm, um auszuloten, in welchem Bereich die Karriere nach der Karriere liegen könnte.