DFB-Pokalsieger VfL Wolfsburg setzte sich im diesjährigen Supercup in der heimischen Volkswagen Arena gegen den amtierenden Meister FC Bayern München durch. Dabei ging es nach Ablauf der regulären Spielzeit (1:1) ohne Verlängerung direkt ins Elfmeterschießen, in dem Xabi Alonso als einziger Spieler nicht traf.
Es war die erste Teilnahme für die Wölfe, seit die Trophäe unter Schirmherrschaft der DFL (2010) ausgespielt wird. Der Vizemeister setzte damit die Tradition der vergangenen Jahre fort: Seit 2011 hat jeweils der amtierende Meister das Supercup-Spiel verloren.
Torlos in die Kabine
In der ersten Halbzeit entwickelte sich eine unterhaltsame Partie mit vielen guten Torraumszenen und einem zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison bereits erstaunlich hohen Niveau. Beide Mannschaften zeigten, dass das Fußballfieber sie wieder ereilt hat.
Zunächst hielt der Rekordmeister das Ruder in der Hand und kam bereits in der zweiten Minute gefährlich vors Wolfsburger Tor. Der pfeilschnelle Costa setzte sich links durch, seine Hereingabe blieb aber unverwertet. In der achten Minute ein weiteres Highlight: Nachdem Jerome Boateng das Leder nach einer Ecke mit einem strammen Schuss an die Latte setzte, antwortete Wolfsburg mit einem blitzschnellen Gegenzug, doch Manuel Neuer entschärfte die brenzlige Situation geistesgegenwärtig und einigermaßen spektakulär außerhalb des Strafraums.
Wolfsburg ließ sich trotz der Münchner Überlegenheit in der ersten Viertelstunde nie den Schneid abkaufen und fand aus der anfänglichen Lauerstellung zunehmend ins Spiel. In der zweiten Hälfte des ersten Durchgangs war die Hecking-Elf sogar häufiger am Drücker. Die größte Möglichkeit der ersten 45 Minuten hatte de Bruyne drei Minuten vor Pausenpfiff: Nach einem langen Ball aus der VfL-Abwehr verschätzte sich der ansonsten stark aufgelegte Neuer und behinderte dabei noch seinen Kollegen Medhi Benatia, aber der belgische Topscorer setzte den Ball am leeren Tor vorbei.
Joker Bendtner sticht
In Halbzeit zwei wurden die Zuschauer sogleich für die vergebenen Tormöglichkeiten entschädigt. In der 49. Minute musste sich Vieirinha zum wiederholten Male Flügelflitzer Costa geschlagen geben und konnte dessen Hereingabe vors Tor dementsprechend nicht verhindern. Irritiert durch Lewandowski bekam Casteels den Ball nicht zu greifen – Robben war vor seinem polnischen Mannschaftskollegen zur Stelle und beförderte den Ball ins Netz. Wenig später folgten Chancen beinahe im Minutentakt, die beste davon für die Wölfe: Dost (59. Minute) schoss den Ball nach einem überragenden Zuspiel von de Bruyne halbhoch in Richtung FCB-Keeper, der aber rechtzeitig die Fäuste hochbekam.
Insgesamt präsentierte sich der Meister in der zweiten Hälfte jedoch mit konsequenterem Pressing beim Wolfsburger Spielaufbau und bekam alles in allem wieder mehr Kontrolle über das Spiel. Nach knapp 70 Minuten war dann auch die Zeit der Königstransfers gekommen: Erst kam Kruse für Ivan Perisic aufs Feld, keine fünf Minuten später ersetzte Vidal Thiago.
Als es auf den Schlusspfiff zuging, brachte de Bruyne mit einem Kraftakt noch einmal einen Ball vors Bayern-Tor, den der eingewechselte Nicklas Bendtner aus fünf Metern Entfernung zum Ausgleich (89. Minute) verwerten konnte. Im Anschluss hieß es für beide Mannschaften Elfmeterschießen – ohne vorhergehende Verlängerung.
Elfmeterschießen Wolfsburg – FC Bayern
- Vidal trifft | 0:1
- Rodriguez trifft | 1:1
- Casteels pariert Alonsos Schuss
- de Bruyne trifft | 2:1
- Robben trifft | 2:2
- Schürrle trifft | 3:2
- Lahm trifft | 3:3
- Kruse trifft | 4:3
- Costa trifft | 4:4
- Bendtner trifft | 5:4