Nach und nach hat Ante Covic, seit dieser Saison Cheftrainer bei Hertha BSC, seine Stabilisatoren und Impulsgeber fürs Berliner Spiel gefunden. So geben etwa Per Skjelbred und Dedryck Boyata dem Team nach Meinung des Kroaten Halt, Marius Wolf und Javairo Dilrosun wiederum beleben auf Außen die Offensive. Zudem nach langer Zeit wieder wichtig: Vladimir Darida.
Der in den letzten eineinhalb Jahren immer wieder von Verletzungen zurückgeworfene Tscheche machte beim 4:0 gegen den 1. FC Köln seinem Namen als "Lunge" des Teams alle Ehre. Er spulte circa 13 Kilometer ab; ein Wert, den am sechsten Spieltag nur Bayerns Joshua Kimmich (13,4) überbieten konnte.
Es handelte sich um seine Rückkehr in die Startelf nach zwei Spieltagen als Ersatzspieler. "Vladi drückt im Training Tag für Tag so ab, dass man sagt: Der muss wieder auf die Weide", gibt Coach Covic zum Besten und fährt mit seinem Lob fort:
"Er hat ein sehr gutes Spiel gemacht. Er versteht Fußball und ist sich nicht zu schade, Wege für die Mannschaft zu machen und sich zu opfern, damit andere gut rauskommen." Der Mittelfeldakteur, gegen die Geißböcke zweifacher Vorlagengeber, konnte seine Bewährungschance in der Anfangsformation nutzen. "Vladi ist im Moment sehr stabil", konstatiert sein Übungsleiter.
Darida ersetzt Duda auf der Zehn
Darida rückte für den zuletzt formschwachen Ondrej Duda ins offensive Mittelfeld. "Ich sollte als Zehner einen Kölner Innenverteidiger konsequent anlaufen und somit ihr Aufbauspiel stören – das hat gut geklappt", resümiert der 29-Jährige.
"Wir brauchten jemanden, der die langen Wege geht und den ersten Pass vorne unterbindet", sagt Covic diesbezüglich, "entscheidend ist, dass er den Tempounterschied machen kann, aus dem Trab ins Sprinten kommt." Duda wiederum ließ das vermissen: "Bei Ondrej war leider zuletzt alles im Einheitstempo." Nach Einschätzung des "kicker" hat Darida seinen slowakischen Teamkameraden vorerst verdrängt.
Die am Sonntag erlittene Blessur am rechten Schienbein – zugefügt von Kölns Jorge Meré, der dafür die Rote Karte kassierte – bremst das Berliner Laufwunder derweil nicht aus. "Das sieht nicht schön aus. Aber in ein paar Tagen wird das wieder", so Darida bereits nach der Partie. Beim Trainingsauftakt am Dienstag stand er wieder auf dem Trainingsplatz. Um weiterhin zu zeigen, dass er auf die Weide muss.