Gerade einmal zwei Einsätze verzeichnet Vladimir Darida in der laufenden Saison. Einen im ersten Testspiel der Vorbereitung, wobei er sich das Knie verdrehte, und einen am gestrigen Mittwoch bei der U23 von Hertha. Letzterer Auftritt war sein Comeback nach rund dreimonatiger Zwangspause, denn die damalige Knieblessur erwies sich doch als recht schwerwiegend – es bildete sich ein Knochenödem, das der Körper erst einmal abbauen musste, zwischenzeitlich ging der Tscheche sogar zwei Wochen lang an Krücken.
Bei der nun erfolgten Rückkehr aufs Feld stand zum einen natürlich Spielpraxis im Vordergrund, zum anderen sollte aber auch ausgelotet werden, ob er in der anstehenden Länderspielpause schon bei der Nationalmannschaft aushelfen könnte. Berlins Trainer Pál Dárdai gab heute die Antwort: Darida verzichtet im Oktober auf die Reise zur tschechischen Auswahl.
Sein Spieler habe ihm gesagt, dass er "lieber hier weitertrainiere und dranbleibe", erklärte der Ungar beim Vorgespräch zum Heimspiel gegen Mainz 05. Und die Entscheidung begrüßt er natürlich. "Für die Bundesliga, finde ich, braucht es noch ein bisschen nach so langer Pause", so Dárdai. Der Auftritt beim U23-Team "war okay gestern, sogar gut", urteilte er, dennoch waren es erst einmal nur 60 Minuten und auch nur in der vierten Liga.
"Es fehlt noch ein bisschen", und daran soll Darida in der Länderspielpause arbeiten, die nach dem Wochenende beginnt. Dabei hatte der Mittelfeldmann noch vor einigen Tagen zum Ausdruck gebracht, dass er gerne wieder sofort zum Nationalteam zurückkehren würde. Und auch Coach Jaroslav Šilhavý, der Karel Jarolim nach den zwei Pleiten im September ablöste, hätte für die zwei anberaumten Nations-League-Spiele gerne auf den erfahrenen Hertha-Profi zurückgegriffen.
Voraussetzung dafür wäre aber, dass er sich hundertprozentig fit fühle, betonte Darida in einem Interview mit der Sportzeitschrift "Gól". Anderenfalls würde er sich mit einer Teilnahme an den Partien gegen die Slowakei und die Ukraine eher schaden, so der 28-Jährige. Offensichtlich hat sich Darida nunmehr eingestanden, dass die Länderspiele zu früh kommen.