In der personellen Not bietet sich in der Regel für diejenigen Akteure, die sonst höchstens die zweite Geige spielen, die Gelegenheit sich zu beweisen. Vladlen Yurchenko wurde am vergangenen Wochenende im Spiel gegen den VfB Stuttgart (2:0) eben jene Möglichkeit zuteil.
Mit wenig Wettkampfpraxis im Rücken – er wurde im Kalenderjahr 2016 je einmal in der Bundesliga und einmal in der Europa League eingewechselt – legte der 22-jährige Ukrainer einen gefälligen Auftritt hin ("kicker"-Note 3,0).
Überzeugend auch deswegen, weil er auf einer für ihn eher ungewohnten Position, nämlich an der Seite von Christoph Kramer auf der Doppel-Sechs, agierte. Eigentlich ist das offensive Mittelfeld Yurchenkos Betätigungsfeld.
Dementsprechend ließ er es sich auch gegen die Schwaben nicht nehmen, Zug zum Tor zu entwickeln. Der mit "feinem Fuß und guter Technik" (Trainer Roger Schmidt im "kicker") ausgestattete Fußballer hätte in seinem erst siebten Ligaeinsatz für die Werkself beinahe seinen Premierentreffer erzielt. Letztendlich fehlte ihm die Fortune, er scheiterte an der Latte.
Seine Gesamtleistung in dem Spiel war zumindest ein Fingerzeig, dass im Fall der Fälle mit ihm zu rechnen ist. Gleichwohl dürfte es Yurchenko schwer haben, sobald sich die interne Konkurrenzsituation wieder verschärft. Denn Coach Schmidt sieht bei seinem 2014 von Schachtar Donezk verpflichteten Schützling auf dem Platz noch Nachbesserungsbedarf: "Manchmal […] fehlt ihm noch ein wenig das taktische Verständnis und das passende Zweikampfverhalten."