Ähnlich wie im Fall von Landsmann Douglas Santos, der zu Saisonbeginn wegen eines damals in der Schwebe befindlichen Transfers keine Rolle spielte, verzichtet HSV-Trainer Markus Gisdol nun zum Rückrundenauftakt auf den wechselwilligen Walace.
Der Brasilianer verlängerte eigenmächtig seinen Urlaubsaufenthalt in der Heimat, begründete dies mit der Schwangerschaft seiner Freundin, wie Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen vergangenen Sonntag im "Sport1"-Doppelpass erklärte. Der Verein akzeptierte das nicht als Legitimierung für den verspäteten Vorbereitungseinstieg. Medial wird dem Mittelfeldspieler nachgesagt, einen Wechsel im Winter erzwingen zu wollen.
Sportlich zieht Chefcoach Gisdol jedenfalls die Konsequenzen. "Klar, der ist aus meiner Sicht jetzt gerade weder körperlich in seinem besten Zustand noch vor allen Dingen mental", sagte der 48-Jährige beim Pressegespräch vor dem Bundesligaduell mit Augsburg.
Walace sei nicht "100 Prozent mit dem Kopf" bei der Sache, "deswegen wird er natürlich für dieses Spiel nicht für den Kader nominiert sein."
Dabei hätte Hamburg angesichts des mindestens dreiwöchigen Ausfalls von Albin Ekdal gerade durchaus Bedarf im defensiven Mittelfeld. Da zudem Lewis Holtby keine Option ist, werden sich Gotoku Sakai, Vasilije Janjicic und Sejad Salihovic um den Platz neben Gideon Jung auf der Doppelsechs streiten.