Im Sommer gab es noch Gerüchte über einen möglichen kostspieligen Wechsel zu Paris Saint-Germain, woraus bekanntlich aber nichts wurde – und so ist Wendell Bayer 04 Leverkusen erhalten geblieben, dort mittlerweile jedoch auf der Bank gelandet.
Der Linksverteidiger, nach dem Abschied von Benjamin Henrichs auf seiner Position lange praktisch konkurrenzlos, wurde in den vergangenen beiden Ligapartien von Rechtsfuß Tin Jedvaj aus der Startelf verdrängt.
Heiko Herrlich führt diesen Wechsel auch auf die Überbelastung des Brasilianers zurück: "Er war in einer Phase, in der wir auf seiner Position keine Alternativen hatten, total überspielt. Er hat jedes Spiel gemacht. Da hat man gemerkt, dass er in einem Loch ist", zitiert der "kicker" den Trainer.
Eigentlich habe man mit Wendell links die Option, gut hinten heraus zu spielen, so Herrlich. Die Tatsache, dass dem 25-Jährigen am neunten Spieltag der vergangenen Saison seine letzte Vorlage gelang, habe ihn zum Umdenken bewegt, wieder mehr den Fokus auf die Defensive zu legen.
"Im Moment fühlt es sich für mich stabiler und sicherer an, wenn Tin links hinten spielt, weil er auch noch unheimlich kopfballstark ist", so der Coach deutlich. Wendell hingegen müsse sich sein Selbstvertrauen wieder erarbeiten, fordert der Übungsleiter. "Es ist eine schwierige Situation, ich erlebe das zum ersten Mal in Leverkusen", gibt der Abwehrmann derweil selbst zu Protokoll, der keine Erklärung für seine Formkrise habe.
Zumindest im anstehenden Heimspiel gegen Augsburg wird er allerdings voraussichtlich nicht als Starter Selbstvertrauen sammeln können. Aleksandar Dragovic würde wohl für Sven Bender in die Bresche springen, sollte dieser geschont werden, sodass Jedvaj links bleibt – "davon kann man ausgehen", bestätigt Herrlich dahingehende Überlegungen.