4,5 Millionen Euro ließ sich Hertha BSC im Sommer die Dienste von Mittelstürmer Wilfried Kanga kosten. Der Neuzugang (kam von den BSC Young Boys) konnte sich bislang aber noch nicht in die Torschützenliste der Bundesliga eintragen. Zufrieden sind die Verantwortlichen aus Berlin mit seinen Leistungen dennoch.
„Ich empfinde das nicht als Ladehemmung“, gab Trainer Sandro Schwarz im kicker zu Protokoll. „Das ist auch ein Teil seiner Entwicklung: neue Liga, neues Umfeld.“ In anderen Bereichen konnte Kanga bereits überzeugen. Er lieferte mit 13 Torschussvorlagen beispielsweise den höchsten Wert aller Hertha-Spieler. Auch in Sachen Sprints pro Spiel (29,1 im Schnitt) macht ihm im Team keiner etwas vor. Im Bereich Torabschlüsse (neun) hat der 24-Jährige aber sicher noch Nachholbedarf.
„Er reißt sich den Hintern auf für die Truppe, gerade für die Außenspieler“, erklärte Sportchef Fredi Bobic. „Das ist gut, das brauchen wir. Er ist ein verlässlicher Spieler für den Trainer, er liefert immer ab.“ Trainer Schwarz sieht das Ganze ähnlich: „Es sind wichtige Kriterien für uns, wie er für die Mannschaft arbeitet: in der Ballbehauptung, im Durchsetzungsvermögen.“
Debüt in der Nationalelf: Kanga mit Rückenwind zurück nach Berlin
Einen kleinen Schub dürfte Kanga sein Debüt für die Elfenbeinküste geben. Im Testspiel gegen Togo, das mit 2:1 gewonnen wurde, durfte sich der Angreifer von Beginn an zeigen. Auch gegen Guinea kam er am vergangenen Dienstag als Joker für 30 Minuten rein.
„Mich freut es. So etwas gibt immer einen Extraschub. Wenn du so fleißig bist, wird die Belohnung kommen“, so Hertha-Coach Schwarz. Bobic, zur aktiven Zeit selbst als Torjäger unterwegs, weiß die Gefühlslage Kangas einzuschätzen: „Natürlich braucht ein Stürmer für seine Seele Tore. Aber wenn er so weiterarbeitet, kommt das andere von selbst.“
Am Sonntag geht es für Hertha BSC in einer Heimpartie gegen die TSG Hoffenheim. Für Kanga eine weitere Gelegenheit, den Knoten endlich zum Platzen zu bringen.