Binnen zweier Jahre avancierte Willi Orban, gebürtig aus Kaiserslautern und dort auch zum Fußballprofi ausgebildet, beim amtierenden deutschen Vizemeister RB Leipzig zum Kapitän und Leistungsträger.
In Anbetracht seiner Leistungen stellte sich in der jüngeren Vergangenheit hier und da auch mal die Frage, wie es bei ihm auf Nationalmannschaftsebene um eine Laufbahn bestellt ist. Bis dato hat der 24-Jährige noch kein A-Länderspiel bestritten.
Er könnte neben Deutschland auch für Ungarn und Polen spielen, gab der Sohn eines ungarischen Vaters und einer polnischen Mutter einst mal zu Protokoll.
"Ich schließe nichts aus. Aber die deutsche Nationalelf wäre sicher meine erste Option. In Ungarn und Polen bekäme ich wohl schneller eine Chance. Aber ich bin nicht unbedingt der Typ, der den einfachen Weg geht", bekräftigte Orban (ungarischer Geburtsname: Vilmos Tamas Orban) jüngst in einem Interview mit der "tz".
Die Option Polen kann er indes nach aktuellem Stand streichen. Wie sich aus einem Bericht von "Sportowe Fakty" ergibt, wandte sich seine Mutter vor einigen Jahren – als der Innenverteidiger in Kaiserslautern gerade seinen endgültigen Durchbruch schaffte – an den polnischen Verband, um gemeinsam eine Spielberechtigung für ihren Filius herbeizuführen.
Der damalige U21-Coach Marcin Dorna sei auch durchaus angetan von der Idee und habe Orban, der des Polnischen nach Angaben seines ehemaligen Teamkollege Mateusz Klich im Übrigen nur sehr eingeschränkt mächtig ist, im Team unterbringen wollen. Das Unterfangen sollte sich aber jäh zerschlagen.
Es habe sich gezeigt, dass der Fußballer die Staatsbürgerschaft nicht beantragen kann, da Mutter Orban die ihre bei der Einwanderung nach Deutschland ablegte. Spätere Bemühungen um Rückgängigmachung hätten sich als erfolglos erwiesen. Der Staat sehe es nun mal nicht gerne, wenn eine einmal aufgegebene Staatsbürgerschaft hinterher plötzlich doch wieder beantragt werde.